WELT
Ai Weiwei muss ein Jahr lang in Peking bleiben
Peking, den 23. Juni (AZERTAG). Der Künstler ist nur auf Kaution frei und darf Peking deshalb nicht ohne Erlaubnis verlassen. Bis zum Prozessbeginn könnte ein Jahr verstreichen.
Der chinesische Künstler und Regierungskritiker Ai Weiwei muss nach seiner überraschenden Freilassung in Peking bleiben. Das Außenministerium in der Hauptstadt bestätigte, dass er auf Kaution freigelassen worden sei. Es werde aber weiter gegen den Künstler ermittelt, und er dürfe daher Peking voraussichtlich ein Jahr lang nicht „ohne Erlaubnis“ verlassen, teilte Ministeriumssprecher Hong Lei mit. Diese Bedingungen seien Bestandteil der Freilassung auf Kaution.
Der international renommierte Künstler und prominente Kritiker der chinesischen Regierung war Anfang April am Pekinger Flughafen kurz vor einer geplanten Abreise nach Hongkong und Europa festgenommen worden.
Laut der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua wurde Ai freigelassen, nachdem er Steuervergehen gestanden habe und weil er chronisch krank sei. Er habe zudem wiederholt versprochen, seine ausstehenden Steuerschulden zu begleichen.