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Anthony Joshua schießt gegen Tyson Fury
Baku, 17. Oktober, AZERTAC
Spätestens seit seinem K.o.-Sieg im dritten Kampf gegen Deontay Wilder gilt WBC-Weltmeister Tyson Fury für fast alle Fans und Experten als bester Schwergewichts-Boxer seiner Generation. Eddie Hearn, Promoter von Ex-Champ Anthony Joshua, sieht das allerdings überhaupt nicht so.
32 Kämpfe, 31 Siege, keine Niederlage, Wladimir Klitschko entthront, Deontay Wilder in zwei von drei Kämpfen gedemütigt: Das Resümee von WBC-Weltmeister Tyson Fury liest sich beeindruckend. Kein Wunder, dass der "Gypsy King" für viele der beste Schwergewichtler der letzten Jahre ist. Nicht wenige sehen den Briten sogar in der ewigen Bestenliste der Königsklasse auf einer Stufe mit den Legenden.
Eddie Hearn, Promoter von Fury-Konkurrent Anthony Joshua, findet die Lobeshymnen auf Fury allerdings nicht angemessen. Für ihn kommt die Einordnung Furys in den Box-Olymp viel zu früh.
"Er hat in den letzten Jahren nur einen Gegner geschlagen", verwies Hearn im "iFL TV"-Interview darauf, dass Fury seit Ende 2019 nur gegen Deontay Wilder im Ring stand. "Vielleicht schlägt er jeden und geht als einer der besten Schwergewichtler aller Zeiten in die Geschichte ein. Aber um das zu schaffen, musst du alle Boxer deiner Ära schlagen. Du kannst nicht nur gegen einen Gegner kämpfen."
Hearn: Fury muss auch andere Gegner schlagen - Fury müsse nun auch gegen Joshua und Usyk kämpfen, um zu beweisen, dass er wirklich der Beste ist, meinte Hearn. Dazu müsse der "Gypsy King" auch noch gegen Dillian Whyte, Filip Hrgovic und andere Gegner ran, um sich diesen Status zu verdienen.
"Er muss aktiv bleiben", forderte Hearn von Fury, dem nicht wenige eine Pause ans Herz legen. "Und dann soll er ein weiteres Jahr warten, damit er in drei Jahren drei Kämpfe hat?", kritisierte der Promoter den WBC-Weltmeister für dessen lange Auszeiten.
"Wenn Fury sagt, er ist die Nummer eins im Schwergewicht - und auf dem Papier kann man da nicht viel gegen sagen -, dann muss er alle diese Kämpfer schlagen, um einer der Größten zu werden. Aber das wirst du nicht, wenn du in drei Jahren nur einen Gegner schlägst. Du musste es auch mit anderen Herausforderern und Champions aufnehmen", polterte Hearn.