WIRTSCHAFT
Arbeitslosigkeit in den USA sinkt
Baku, den 3. August (AZERTAG). Die amerikanische Wirtschaft erholt sich - allerdings langsamer als erhofft. Zwar sank die Arbeitslosenquote im Juli auf den tiefsten Stand seit Ende 2008. Doch die Zahl der neugeschaffenen Stellen wuchs weniger stark als erwartet. Die Anleger reagierten enttäuscht.
Während große Teile Europas noch immer in der Rezession stecken, ist die US-Wirtschaft längst wieder auf Erholungskurs. Im Juli fiel die Arbeitslosenquote in der weltgrößten Volkswirtschaft überraschend deutlich von 7,6 auf 7,4 Prozent. So niedrig lag sie zuletzt Ende 2008 - also kurz nach Beginn der Finanzkrise, unter deren Folgen das Land noch immer leidet.
So liegt die Arbeitslosenquote noch immer über dem langjährigen Durchschnittswert von sechs Prozent. Für einen kräftigen Aufschwung müssten zudem mehr Jobs geschaffen werden. Hier aber geht es nur vergleichsweise langsam voran. Im Juli wurden außerhalb der Landwirtschaft lediglich 162.000 neue Jobs geschaffen, weniger als von Experten erwartet.
An den Finanzmärkten wurden die jüngsten Daten deshalb eher skeptisch aufgenommen. Der Dollar verlor an Wert - und auch an den Aktienmärkten ging es erst mal leicht nach unten. Nur die US-Staatsanleihen boomten. Sie profitieren von ihrem Ruf als sicherer Hafen. Zudem erwarten die Investoren, dass die US-Notenbank Fed ihr Anleihekaufprogramm angesichts der mäßigen Zahlen nicht sobald zurückfahren wird.
Die Fed hatte jüngst beklagt, die Arbeitslosenrate sei noch immer zu hoch. Sie erwägt zwar generell, ihre Anleihekäufe in Höhe von monatlich 85 Milliarden Dollar zu verringern, macht dies aber von einer durchgreifenden Erholung am Arbeitsmarkt abhängig.
Insgesamt zeigt der Trend der US-Wirtschaft schon seit einigen Monaten wieder nach oben. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet in diesem Jahr ein Wachstum von 1,7 Prozent, 2014 soll das Bruttoinlandsprodukt sogar um 2,7 Prozent zulegen.
Deutliches Zeichen für eine Verbesserung der Lage sind auch die steigenden Konsumausgaben. Sie legten im Juni um 0,5 Prozent zu, wie das Handelsministerium am Freitag mitteilte. Im Mai hatte es lediglich ein Plus von 0,2 Prozent gegeben. Besonders stark zogen die Ausgaben für Autos an.
Der private Konsum macht mehr als zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung aus.