Argentiniens Ex-Diktator zeigt sich uneinsichtig
AzerTAg.az
Baku, den 23. Dezember (AZERTAG). Argentiniens Ex-Diktator Jorge Videla ist wegen Menschenrechtsverbrechen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Im Prozess zeigte er sich uneinsichtig und sprach vom Kampf gegen den Marxismus.
Rund drei Jahrzehnte nach dem Ende seiner Militärherrschaft ist der argentinische Ex-Diktator Jorge Videla wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ein Gericht in Córdoba befand den 85-Jährigen am Mittwoch der Folter und Ermordung von Oppositionellen schuldig. Richterin María Elba Martínez sprach bei der Urteilsverkündung von "Staatsterrorismus" während seiner Herrschaft. Videla hatte 1976 einen Putsch mitangeführt und stand bis 1981 an der Spitze der Militärjunta, die noch bis 1983 in Argentinien herrschte.
Während seiner Herrschaft wurden 30.000 Menschen ermordet oder verschwanden spurlos. Vor Gericht musste sich Videla nun für die Hinrichtung von 31 politischen Gefangenen verantworten. Er übernahm in seinem Schlusswort am Dienstag die politische Verantwortung für die Ereignisse während der Diktatur. Er hatte aber stets bestritten, dass es sich dabei um Menschenrechtsverletzungen gehandelt habe und von einem "Krieg gegen die marxistische Subversion" gesprochen.
Der Ex-Diktator war bereits 1985 zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden. Fünf Jahre später wurde er aber durch ein Amnestiegesetz begnadigt. Da diese Entscheidung 2007 als verfassungswidrig eingestuft wurde, konnten gegen ihn wieder Prozesse angestrengt werden. Wegen der Entführung von Babys politischer Gefangener stand Videla bis 2008 zehn Jahre lang unter Haussarrest. Ende 2008 wurde er in Erwartung neuer Prozesse in ein Gefängnis überführt.
Das nun zu Ende gegangene Verfahren war der erste Prozess gegen den Ex-Diktator seit 25 Jahren. Mit Videla waren noch 29 andere Verantwortliche der Militärherrschaft angeklagt. Der frühere General Luciano Menendez wurde ebenfalls zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Gericht verhängte insgesamt gegen 16 Angeklagte lebenslange Haftstrafen. Sieben weitere müssen zwischen sechs und 14 Jahren hinter Gitter. Sieben Angeklagte wurden freigesprochen. Seine lebenslange Haft muss Videla in einem Zivilgefängnis verbüßen.
Es gibt Rechtschreibfehler im Text