WELT
Atomphysiker im Iran ermordet
Baku, den 29. November (AZERTAG). Ein iranischer Nuklearwissenschaftler ist durch einen Bombenschlag ums Leben gekommen, ein zweiter Universitätsprofessor wurde durch einen Sprengsatz verletzt. Iranische Nachrichtenagenturen beschuldigen «Agenten der USA und Israels».
Die beiden Professoren, Maschid Schahriari und Fereydoun Abbasi, waren an der Universität in Teheran tätig. Abbasi war ein langjähriger Student und Mitarbeiter des getöteten Schahriari.
«Diese Art von Komplott wird nur die Entwicklung der iranischen Nuklearprogramme beschleunigen», sagte Irans Atomchef Ali Akbar Salehi der Nachrichtenagentur ISNA bei einem Treffen im Krankenhaus mit dem verletzten Abbasi.
Polizeichef Hussein Sadjadinia bestätigte Medienberichte, nach denen zwei Attentäter, die auf Motorrädern unterwegs waren, die Sprengsätze wahrscheinlich mit Magneten an den Autos der beiden Wissenschaftler befestigt hatten. Bei dem Attentat wurden auch die Ehefrauen der beiden Wissenschaftler verletzt. Abbasi und seine Frau wurden später aus dem Krankenhaus entlassen.
Im Januar war bereits ein iranischer Atomforscher in Teheran ermordet worden. Irans Staatspräsident Mahmud Ahmadinedschad hatte damals Israel für den Mord an Massud Ali-Mohammadi verantwortlich gemacht.
Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Kernenergie an Atomwaffen zu arbeiten. Ob die beiden Wissenschaftler eine Rolle im iranischen Atomprogramm spielten, war zunächst nicht bekannt.