WIRTSCHAFT
Australische Regierung blockiert den Verkauf des Kidman-Konzerns an ausländische Investoren
Baku, 19. November, AZERTAC
Der Kidman-Konzern betreibt eine Rinderfarm, die so groß ist wie Belgien. Nun hat die australische Regierung den Verkauf des Unternehmens an ausländische Investoren blockiert. Grund ist offenbar ein militärisches Sperrgebiet.
Australien hat aus Sicherheitsbedenken den Verkauf des Landwirtschaftskonzerns S. Kidman & Co. an ausländische Investoren gestoppt. Nach Ansicht der zuständigen Behörde widerspreche das Geschäft nationalen Interessen, teilte Schatzmeister Scott Morrison mit.
Das 1899 gegründete Unternehmen besitzt in vier Bundesstaaten zehn Ranches, darunter die weltweit größte Rinderfarm, Anna Creek Station. Allein diese hat die Größe von Belgien, insgesamt kontrolliert Kidman eine Fläche, die größer ist als Südkorea.
Bis Ende des Jahres sollte ursprünglich ein Käufer für das Unternehmen gefunden werden, nach Medienberichten wurde ein Preis von mehr als 300 Millionen australischen Dollar erwartet. Unter den Interessenten sollen mindestens drei chinesische Investoren gewesen sein.
Grund für die Bedenken der Regierung ist offenbar vor allem, dass sich rund die Hälfte der Anna Creek Station auf dem militärischen Sperrgebiet Woomera Prohibited Area (WPA) befindet. Dort wird die weltweit größte Testanlage für Raketen betrieben.
"Das WPA-Testgelände ist ein einzigartiger und sensibler Teil der australischen Verteidigungpolitik", sagte Morrison. Wegen der Nähe zur WPA sowie angesichts des Gesamtgröße des Portfolios habe er entschieden, dass es "gegen Australiens nationale Interessen verstoßen würde, wenn eine Ausländer Kidman und Co. in seiner jetzigen Form erwirbt". Ob ein Teilverkauf nach einer möglichen Aufspaltung infrage käme, ließ Morrison offen.
Bereits 2009 hatte das australische Verteidigungsministerium zwei chinesische Investitionen in Minen blockiert, weil diese sich auf dem WPA-Gelände befinden.