WELT


Bär tötet Jogger in Italien

Bär tötet Jogger in Italien

Baku, 8. April, AZERTAC

Nun herrscht traurige Gewissheit: In der norditalienischen Provinz Trentino ist ein Jogger von einem Bären getötet worden. Es handele sich um den ersten tödlichen Zwischenfall mit einem Bären in der Geschichte des Landes, teilten die Behörden am Freitag mit. Die zerfleischte Leiche des 26-Jährigen war in der Nacht zum Donnerstag in der Gemeinde Caldes entdeckt worden.

Wie aus Ermittlungskreisen verlautete, ergab eine Autopsie am Freitag, dass der junge Mann von einem Bären getötet worden war. Der Körper des Mannes weist schwere Verletzungen auf. Tiefe Kratzer auf dem Körper und im Gesicht, Bisswunden sowie eine tiefe Wunde am Bauch zeugen von dem Überfall. Mithilfe seiner DNA-Spuren soll das Tier identifiziert und abgeschossen werden.

Der junge Mann war am Mittwoch vom Joggen in den Wäldern nicht zurückgekehrt, woraufhin seine besorgte Familie Alarm geschlagen ahtte. Nach einer stundenlangen Suche, an der verschiedene Einsatzkräfte beteiligt waren, wurde seine Leiche von Suchhunden neben dem Forstweg gefunden.

Die gesamte Region rund um das Trentiner Tal Val di Sole in den italienischen Alpen nördlich des Gardasees ist bei Wanderern und Touristen als Urlaubsregion beliebt. Wälder, Täler, Flüsse sowie alpine Seen locken jedes Jahr viele Besucher an. Die Provinz Trentino gehört zu der norditalienischen autonomen Region Trentino-Südtirol.

Rund 100 Bären leben im Trentiner Tal Val di Sole in freier Wildbahn - Der Trentiner Forstkorps sowie die Verwaltung der Provinz warnen allerdings immer wieder vor möglichen Aufeinandertreffen mit wilden Tieren in den Wäldern und hügeligen Gebieten der Region. In der bergigen und bewaldeten Gegend sind insbesondere Luchse, Wölfe sowie Bären heimisch. Doch vor allem wildlebende Bären machen der Region seit geraumer Zeit zu schaffen. Etwa 100 Bären leben dort in freier Wildbahn – und die Anzahl der Bären nimmt nach Zahlen der Region zu. Im Rahmen des EU-Projekts “Life Ursus“ waren 1999 ein Dutzend Bären aus Slowenien in die Region gebracht und ausgesetzt worden, in der damals das Aussterben der Bärenpopulation befürchtet wurde.

Der Agrarvereinigung Coldiretti zufolge stellt die Ausbreitung der Bären nicht nur ein ernsthaftes Risiko für die Sicherheit der einheimischen Bevölkerung dar, sondern auch für die Wirtschaft, von der Landwirtschaft bis hin zum Tourismus.

In der Gegend, knapp eine Autostunde von der Provinz- und Regionalhauptstadt Trient entfernt, wurden zuletzt immer wieder Bären gesichtet. Einheimische sagten der Zeitung “L'Adige“, dass es im vergangenen Monat mehrere Angriffe auf Nutztiere wie etwa Schafe gegeben habe. Bereits Anfang März war unweit von Caldes ein Mann, der mit seinem Hund unterwegs war, von einem Bären angegriffen und am Kopf und Arm verletzt worden.

© Jede Verwendung von Materialien muss durch den Hyperlink kenntlich gemacht werden
Wenn Sie einen Fehler im Text finden, markieren Sie ihn durch drücken der Tasten ctrl+enter und senden Sie ihn uns

KONTAKT MIT DEM AUTOR

Füllen Sie die erforderlichen Stellen mit Zeichen* aus

Bitte geben Sie die Buchstaben wie oben gezeigt ein.
Egal, ob die Buchstaben groß oder klein sind