WELT
Barcelona: Touristenzahl geht zurück
Baku, 14. Oktober, AZERTAC
Die spanische Regierung warnt, die Katalonienkrise könnte die wirtschaftliche Erholung des gesamten Landes dämpfen. "Die Ereignisse, die wir in Katalonien erleben, machen uns vorsichtiger", sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin Soraya Saenz de Santamaria.
"Sollte es keine schnelle Lösung für dieses Problem geben, sind wir gezwungen, unsere Erwartungen für das Wirtschaftswachstum im Jahr 2018 zu senken." Derzeit rechnet die Regierung mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 2,6 Prozent.
Der Tourismus in Katalonien leide bereits jetzt, warnt die Regierung. Die Hotelbuchungen in der autonomen Region würden derzeit um 20 bis 30 Prozent zurückgehen, sagte de Santamaria.
Barcelonas Stadtrat für Tourismus hatte zuvor ebenfalls berichtet, dass die Zahl der Hotelbuchungen rückläufig sei. Unklar ist allerdings, ob Gäste wegen der unsicheren Lage wegbleiben oder aus Furcht vor möglichen Terrorattacken. Am 17. August hatte ein Attentäter einen Lieferwagen in eine Menschenmenge in Barcelona gesteuert.
Der katalanische Ministerpräsident Carles Puigdemont hatte in dieser Woche erklärt, Katalonien habe nach dem Referendum vom 1. Oktober das Recht auf Unabhängigkeit. Er verzichtete aber darauf, die Abspaltung auszurufen, und schlug stattdessen Verhandlungen mit der Zentralregierung vor.