WELT
Bedarf an Lebensmitteln verdoppelt sich bis 2050
Baku, den 28. November (AZERTAG). Im Jahr 2050 wollen 9,3 Milliarden Menschen ernährt werden. Außerdem wird der Wohlstand zunehmen. So viele Lebensmittel sind möglich – und das sogar umweltfreundlich.
Der Bedarf an Lebensmitteln wird sich in der Zeit von 2005 bis 2050 mindestens verdoppeln. Das sagen Forscher um David Tilman von der Universität von Minnesota in St. Paul voraus. Bis dahin könnten zu den aktuell rund 7 Milliarden Menschen weitere etwa 2,3 Milliarden hinzukommen. Zudem erhöht der zunehmende Wohlstand unter anderem die Nachfrage nach Fleisch, für das sehr viel Getreide verfüttert werden muss.
Die zur Versorgung nötige Menge an Lebensmitteln ließe sich vergleichsweise umweltschonend gewinnen – wenn die bislang wenig technisierten Länder moderne Anbautechniken verwenden, schreiben die Wissenschaftler in den “Proceedings” der US-Akademie der Wissenschaften.
Dies würde zudem das Klima schützen, weil weniger Wald für neue Felder gerodet werden müsste, erläutern die Forscher um David Tilman von der Universität von Minnesota in St. Paul. Das Abholzen neuer Flächen in ärmeren Ländern würde dazu führen, dass bis 2050 weltweit rund eine weitere Milliarde Hektar Land gerodet würde.
Weitere Folge dieser Entwicklungsvariante: Im Jahr 2050 werden jährlich zusätzlich drei Milliarden Tonnen klimaschädliche Treibhausgase freigesetzt. (Wie bei Klimaforschern üblich geben die Forscher diese Größe in Gigatonnen Kohlenstoff aus Kohlendioxid an). Zum Vergleich: 2010 gab es einen weltweiten Kohlendioxid-Ausstoß von 30,6 Gigatonnen. Das berichtete die internationale Energie-Agentur (IEA) im Mai.
Der Stickstoffverbrauch – etwa durch Dünger – beträgt im Szenario der Forscher im Jahr 2050 etwa 250 Millionen Tonnen pro Jahr. Bereits jetzt ist ineffizientes Düngen aber eine wichtige Ursache für die Überdüngung zahlreicher Gewässer und der küstennahen Meere.