WELT
Bei Waldbränden in Spanien und Portugal 39 Menschen ums Leben gekommen
Madrid, 16. Oktober, AZERTAC
Bei den Waldbränden in Spanien und Portugal sind mindestens 39 Menschen ums Leben gekommen. Besonders verheerend waren die Brände in Portugal, wo nach Angaben des Zivilschutzes vom Montag mindestens 36 Menschen starben und sieben noch vermisst wurden.
Der portugiesische Regierungschef Antonio Costa rief den Ausnahmezustand für die betroffenen Regionen aus. Am Montagabend waren mehr als 3600 Feuerwehrleute im Einsatz und die Behörden gingen von rund 50 Brandherden aus. Etwa die Hälfte davon seien Großfeuer, hieß es.
Die Zahl der Toten könne weiter steigen, teilte Zivilschutzsprecherin Patricia Gaspar mit. Demnach ist auch ein einmonatiges Baby unter den Toten.
Immer wieder Waldbrände in Portugal - Mehr als 63 weitere Menschen wurden nach Angaben des Zivilschutzes durch die Brände verletzt, 16 von ihnen lebensgefährlich. Auch Feuerwehrleute seien unter den Verletzten. Betroffen von den Waldbränden seien die Regionen Coimbra, Castelo Branco sowie Viseu im Zentrum des Landes und Guarda im Norden. Besonders schlimm war die Lage demnach bei Lousa in der Region Coimbra.
Der für humanitäre Hilfe zuständige EU-Kommissar Christos Stylianides erklärte am Montag, erste EU-Hilfen seien unterwegs in die Region. Demnach sollten auf einen Antrag Portugals italienische Löschflugzeuge in den am schwersten betroffenen Regionen zum Einsatz kommen.
In Portugal wüten insbesondere in den Sommermonaten immer wieder Waldbrände, in diesem Jahr waren sie besonders verheerend. Mitte Juni starben 64 Menschen bei schweren Bränden im Zentrum des Landes, mehr als 250 weitere wurden verletzt. Bis Ende September wurden bereits fast 216.000 Hektar Wald zerstört.
Jenseits der nördlichen Landesgrenze, in der nordwestspanischen Region Galicien, kamen drei Menschen bei Waldbränden ums Leben. Bei 17 Feuern gingen die Behörden davon aus, dass Brandstifter am Werk waren. "Das sind absolut vorsätzliche Feuer, verursacht von Leuten, die wussten, was sie tun", sagte der Chef der Regionalregierung, Alberto Nuñez Feijoo. Die Lage am Montag sei "sehr besorgniserregend". Feijoo kündigte drei Tage öffentliche Trauer an.