WIRTSCHAFT
Blackberry will 40 Prozent aller Stellen streichen
Baku, den 19. September (AZERTAG). Der stark unter Druck geratene Smartphone-Hersteller Blackberry will mit Massenentlassungen ums Überleben kämpfen. Das Unternehmen hatte zuletzt tiefrote Zahlen geschrieben. Doch auch ein Verkauf scheint noch nicht vom Tisch zu sein.
Blackberry bereitet bis Ende 2013 starke Personalkürzungen vor. Bis zu 40 Prozent könnten demnach das Unternehmen verlassen müssen, berichtet das „Wall Street Journal“.
Die Kürzungen sollen in mehreren Wellen quer durch alle Abteilungen gehen. Mehrere tausend Beschäftigte werden so ihre Jobs verlieren. Zuletzt hatte der Konzern die Zahl der Mitarbeiter mit 12.700 angegeben. „Der organisatorische Umbau wird weitergehen, um sicherzustellen, dass wir die richtigen Leute auf den richtigen Posten haben, um neue Möglichkeiten im mobilen Markt anzuschieben“, sagte ein Blackberry-Sprecher, der jedoch die konkrete Zahl von 40 Prozent nicht bestätigen wollte. Im Vertrieb und in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen gab es in diesem Jahr schon kleinere Entlassungsrunden,im Jahr 2012 war bereits 5000 Mitarbeitern gekündigt worden.
Die größte Blackberry-Sparte ist die Produktentwicklung mit rund 5500 Mitarbeitern. Rund 1100 weitere arbeiten in Verkauf und Marketing, 800 in der Kundenbetreuung, 1400 in der Produktion, und die restlichen 3900 sind in Verwaltung, IT und Netzwerk-Diensten beschäftigt.
Die Nachricht über die Entlassungen kommt nur einen Monat, nachdem Blackberry angekündigt hatte, ein neu eingerichtetes Gremium sei damit beauftragt, strategische Alternativen zu prüfen. Diese könnten auch einen Verkauf des Konzerns beinhalten, der laut „Wall Street Journal“ sogar noch in diesem Jahr ablaufen könnte. Damit droht Blackberry ein ähnliches Schicksal wie Nokia - die Finnen haben ihre strauchelnde Handysparte soeben an Microsoft verkauft.
Zuletzt hatte Blackberry wieder tiefrote Zahlen geschrieben. Im ersten Geschäftsquartal - das bei dem kanadischen Unternehmen von März bis Anfang Juni dauerte - lieferte Blackberry rund 6,8 Millionen Handys aus. Marktbeobachter hatten hingegen mit einem Absatz von 7,5 Millionen Exemplaren gerechnet. Zudem machte das Unternehmen im gleichen Zeitraum einen Verlust von 84 Millionen Dollar.
Blackberry dominierte einst den Markt der Smartphones, doch in den vergangenen Jahren ging es mit dem Konzern bergab, als er gegenüber Apple oder Samsung an Bedeutung verlor. Einst hatte Blackberry Marktanteile von 14 Prozent des US-Smartphone-Markts, aktuell sind es nur noch drei Prozent.