WELT
China baut Waffenexport rasant aus
Baku, den 17. März (AZERTAG). China hat seine Rolle im internationalen Waffenhandel weiter gestärkt. Die Volksrepublik liegt knapp hinter Deutschland auf Platz vier der Waffenexporteure. Laut dem Friedensforschungsinstitut Sipri hat das kommunistische Regime Frankreich überholt.
China mischt beim internationalen Waffenhandel immer stärker mit. Das kommunistische Land schwang sich in den vergangenen Jahren zu einem der weltweit wichtigsten Exporteure auf. Es liegt nun auf Platz vier, berichtet das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri am Montag. Die Volksrepublik überholte demnach im Zeitraum zwischen 2009 und 2013 Frankreich und steigerte seinen Weltmarktanteil auf sechs Prozent.
China liegt damit nun ganz knapp hinter Deutschland (sieben Prozent), aber noch weit hinter den USA (29 Prozent) und Russland (27 Prozent).
Noch bis vor wenigen Jahren spielte China als Exporteur im Rüstungssektor eine eher untergeordnete Rolle. Die Volksrepublik war vor allem für kleinere Waffen bekannt. Doch zuletzt änderte sich das. Peking konnte auf dem Waffenmarkt zum Beispiel auch mit einem Raketenabwehrsystem beeindrucken.
Das Land arbeitet seit Jahren an seinem Aufstieg zur militärischen Supermacht. 2013 betrug der Rüstungsetat des kommunistischen Regimes 112,2 Milliarden US-Dollar. Vor allem die Flotte und die Luftstreitkräfte wachsen. Dabei kauft China immer weniger Ausrüstung im Ausland zu. Laut dem Internationalen Institut für Strategische Studien (IISS) in London baut es die eigenen Rüstungsschmieden rasant aus.
Größter Käufer von Rüstungsgütern ist mit riesigem Abstand Indien. Das Land führt inzwischen fast dreimal so viele Waffen ein wie die nächstplatzierten Länder China und Pakistan. Die Rüstungsimporte schnellten im Vergleich zu dem vorangegangenen Zeitraum 2004 bis 2008 um 111 Prozent in die Höhe.
„Die chinesischen, russischen und US-amerikanischen Waffenlieferungen nach Südasien sind von wirtschaftlichen und politischen Überlegungen angetrieben“, erklärte der Sipri-Forscher Siemon Wezeman. „Vor allem China und die USA scheinen die Lieferungen nach Asien zu nutzen, um ihren Einfluss in der Region zu stärken.“