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Chinas Präsident bietet Portugal Hilfe in Schuldenkrise an
Baku, den 8. November (AZERTAG). Chinas Präsident Hu Jintao hat dem schuldengeplagten Portugal Unterstützung zugesagt. "Wir sind bereit, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um Portugal dabei zu helfen, die globale Finanzkrise zu bewältigen", sagte Hu am Sonntag nach einem Treffen mit dem portugiesischen Ministerpräsidenten Jose Socrates. Details nannte Hu nicht. Portugal hatte ursprünglich gehofft, China würde ankündigen, portugiesische Staatsanleihen zu kaufen. Dies hat die Volksrepublik bereits mit griechischen Bonds getan. Im Gegensatz zu Griechenland nimmt Portugal allerdings immer noch Kredite am Finanzmarkt auf, wenn auch zu hohen Kosten.
Bei ihrem Treffen verständigten sich China und Portugal darauf, bis 2015 ihr Handelsvolumen zu verdoppeln. Hu kündigte an, chinesische Firmen zu ermutigen, in das südeuropäische Land zu investieren und regte an, Portugal solle mehr in das bevölkerungsreichste Land der Welt exportieren. Laut Portugals größtem Konzern EDP hat die China Power Holding International bereits Interesse an einem Anteilskauf an dem Versorger angemeldet.
Portugal kämpft derzeit mit drastischen Sparmaßnahmen. Die Minderheitsregierung von Socrates strebt an, das Haushaltsdefizit im kommenden Jahr auf 4,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu schrumpfen. In diesem Jahr wird ein Defizit von 7,3 Prozent erwartet.