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Baku, den 17. Dezember (AZERTAG). Rund einhundert Minuten braucht der neuer US-Satellit „NPP“, um die Erde von Pol zu Pol zu überfliegen. Die Nasa präsentiert nun seine erste Aufnahme des gesamten Globus - sie zeigt jeden Kontinent am frühen Nachmittag.
Die Wüstenregionen Nordafrikas leuchten in hellen Brauntönen, ein großer Teil Südamerikas zeichnet sich in Grün ab und Australien schimmert in tiefem Rot: So sieht die Erde am frühen Nachmittag aus rund 824 Kilometern Höhe aus. In diesem Orbit kreist der neue Satellit „NPP“ um die Erde, den die Nasa Ende Oktober ins All geschossen hat.
Eine erste Aufnahme Nordamerikas hatte die US-Weltraumbehörde bereits veröffentlicht, nun folgt ein Bild von „NPP“, welches fast den kompletten Globus zeigt. Allein die Arktis ist nicht zu sehen - sie liegt in den Wintermonaten zu sehr in Dunkelheit.
Der etwa 2100 Kilogramm schwere Satellit kreist etwa alle einhundert Minuten einmal um die Erde. Seine Bahnen zieht er dabei synchron zur Sonne, so dass er jeden Bereich am frühen Nachmittag beziehungsweise in der zweiten Nachthälfte überfliegt. Beispielsweise befindet sich der Satellit gegen 13:30 Uhr über Kenia. Wenn er das etwa 3000 Kilometer weiter westlich liegende Gabun erreicht, ist es dort ebenfalls 13.30 Uhr, erklärt die Nasa.
Die aufgezeichneten Daten schickt der neue Himmelswächter an eine Station auf der norwegischen Arktisinsel Spitzbergen, von wo aus sie in die USA weitergeleitet werden.
So konnte die Visible Infrared Imager Radiometer Suite (Viirs) an Bord des Satelliten seine faszinierende Aufnahme des Globus erstellen. Viirs erfasst einen Bereich von rund 3000 Kilometern Breite, wobei sich die Aufnahmen etwas überlappen. Dieses Ende November aufgenommene und jetzt veröffentlichte Bild dient noch keinen Forschungszwecken. In erster Linie testen die Spezialisten bislang, ob sämtliche Sensoren richtig funktionieren.
Neben Viirs sind weitere vier Messgeräte an Bord. Sobald alles planmäßig arbeitet, kann der Satellit Temperaturen von Erdoberfläche und Meeren ermitteln, die Wolkenbedeckung und die Ozonschicht untersuchen - und einiges mehr.
Der Satellit wird damit Informationen über den Klimawandel und andere vom Menschen verursachte Veränderungen auf der Erdoberfläche liefern. Die US-amerikanische Meeresforschungsbehörde Noaa will von „NPP“ erfasste Daten zudem zur Wettervorhersage nutzen.