Diese Geheimschrift lässt Kryptologen verzweifeln
AzerTAg.az
Baku, den 3. Dezember (AZERTAG). Seit hundert Jahren versuchen Forscher vergeblich, die Geheimnisse des mittelalterlichen Voynich-Manuskripts zu decodieren. Eine neue Software soll nun helfen.
Kein Botaniker weltweit hat bisher auch nur eine der abgebildeten Pflanzen bestimmen können. Dazu kommen weitere seltsame Abbildungen sowie eine Schrift, die noch nicht einmal im Ansatz entziffert werden konnte. Was so viele Rätsel aufgibt, ist das weltweit bekannteste Dokument mit Geheimschrift: das Voynich-Manuskript.
Seit fast 100 Jahren versuchen Wissenschaftler und Hobbykryptologen vergeblich, den Inhalt des mehr als 200 Seiten umfassenden Dokuments aus dem Mittelalter zu entschlüsseln. Das hat das Manuskript berühmt gemacht, es ist Grundlage für Musikwerke und findet sich in Büchern, zum Beispiel der „Indiana Jones“-Reihe und in Dan Browns Roman „Das verlorene Symbol“.
„Bisher sind alle Entschlüsselungsversuche kläglich gescheitert. Die Chancen, dass es irgendwann gelingt, halte ich eher für gering – auch wenn ich einen Rest an Hoffnung habe“, sagt Klaus Schmeh, Informatiker und Kryptografie-Experte. Kevin Knight, Computerlinguist an der University of Southern California, will sie erfüllen.
Und er hat gute Referenzen. Zusammen mit den Sprachforscherinnen Christiane Schaefer und Beáta Megyesi von der Universität Uppsala ist es ihm kürzlich gelungen, mithilfe von Software ein anderes, bislang unentschlüsseltes Schriftstück zu knacken. Auch damit hatten sich zahlreiche Wissenschaftler vergeblich abgemüht.
Die Handschrift im „Codex Copiale“ stammt aus dem 18. Jahrhundert und besteht aus mehr als 70.000 Zeichen. Die Sprache war bislang unbekannt, alle Zeichen sind ohne Leerstellen aneinandergereiht – in einer scheinbar wahllosen Mischung aus griechischen und lateinischen Buchstaben sowie weiteren Symbolen.
Nachdem die Forscher den Text von offensichtlichem Unsinn bereinigt hatten, erkannte die eigentlich für Sprachübersetzung entwickelte Software Struktur und Inhalt: Der „Codex Copiale“ beschreibt Regeln einer Wolfenbütteler Geheimgesellschaft von Adligen, die sich mit Augenheilkunde befassten und im Text ihre Initiationsrituale darlegten.
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