WELT
Dramatische Dürre in Ostafrika Eine Hungersnot der Kinder
Baku, den 25. Juli (AZERTAG). Mütter sehen ihre Kinder sterben, andere müssen ihre Babys auf der Flucht zurücklassen: Die Hungersnot in Ostafrika trifft die Schwächsten. 500.000 Kinder sind laut Unicef akut vom Hungertod bedroht. Mit einem Aktionsplan will die internationale Gemeinschaft nun ihre Hilfe aufstocken.
Internationale Hilfsorganisationen haben sich mit einem dringenden Appell an die Weltgemeinschaft gewandt, um den Millionen Hungernden am Horn von Afrika zu helfen. Die Not der Kinder in Somalia „ist das Schlimmste, was ich je gesehen habe“, sagte etwa die Chefin des Welternährungsprogramms, Josette Sheeran. In den Flüchtlingslagern habe sie Frauen getroffen, deren Kinder in ihren Armen gestorben seien. Andere hätten ihre Babys auf der Flucht zurückgelassen und die „entsetzliche Entscheidung“ treffen müssen, nur die stärksten Kinder zu retten.
Unicef-Direktor Anthony Lake sprach von einer „Hungersnot der Kinder“. In Somalia, Äthiopien, Kenia und Dschibuti seien bereits über 2,3 Millionen Kinder akut mangelernährt. Über 500.000 von ihnen seien so ausgezehrt , dass nur eine sofortige Behandlung ihr Leben retten könne.
Die Uno-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) hatte für Montag zu einem Krisentreffen in Rom eingeladen, Vertreter aus 190 Staaten, von Hilfsorganisationen und regionalen Entwicklungsbanken kamen. Am Rande der Sitzung riefen die Vereinten Nationen angesichts der verheerenden Lage in Ostafrika zu „massiven Hilfen auf“. Die „katastrophale“ Dürre verlange „dringende internationale Hilfe“, sagte Jacques Diouf, Chef der FAO. Es gehe darum, Menschenleben zu retten.