GESELLSCHAFT
Ebola breitet sich weiter aus
Baku, den 14. Juli (AZERTAG). Neue Zahlen der Weltgesundheitsorganisation zeigen: Die lebensgefährliche Infektionskrankheit Ebola breitet sich in Westafrika weiter aus. Vor allem in Liberia und Sierra Leone ist die Lage prekär.
Die schwere Ebola-Epidemie breitet sich in Westafrika weiter aus. In Sierra Leone, Liberia und Guinea wurden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO zwischen Sonntag und Dienstag zusammengefasst 44 neue Fälle und 21 Tote registriert.
Seit dem ersten erfassten Auftreten im Februar wurden damit 888 Fälle in der Region erfasst, 539 Menschen starben an der Krankheit. In Liberia und Sierra Leone bleibe die Lage prekär, erklärte die WHO am Freitag in Genf. Aus Guinea wurde hingegen nur ein neuer Fall gemeldet. Die tatsächliche Zahl der Erkrankten dürfte aber höher liegen.
Die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ befürchtet eine weitere Ausbreitung der Ebola-Epidemie in Sierra Leone. „Wir haben noch immer keine Ahnung, wie viele Dörfer betroffen sind“, sagt die Einsatzleiterin Anja Wolz. „Ich fürchte, wir sehen erst die Spitze des Eisbergs.“
Viele Menschen in den betroffenen Regionen seien verunsichert, weil sie die Krankheit nicht kannten, erklärte die Gesundheitsexpertin beim Deutschen Roten Kreuz (DRK), Christiane Haas. „Sie misstrauen dem Gesundheitspersonal und verstecken Familienangehörige mit Ebola-Symptomen in ihren Häusern.“ Darum sei Aufklärung eine der wichtigsten Maßnahmen im Kampf gegen das tödliche Virus.
Aufklärung und Prävention unerlässlich - Seit Ausbruch der Epidemie schulte das Rote Kreuz nach eigenen Angaben 2000 Freiwillige in den betroffenen Ländern, die die Bevölkerung über Präventionsmaßnahmen aufklären. Knapp 700 Freiwillige wurden zudem in den angrenzenden Ländern Elfenbeinküste, Mali und Senegal ausgebildet, um die Gemeinden vorzubereiten für den Fall, dass die Krankheit weiter in der Region um sich greift.