KULTUR
Eine Reise durch Aserbaidschan: Guba
Baku, den 15. Juli (AZERTAG). Guba gilt als eine der schönsten Regionen Aserbaidschans mit ihren hohen Bergen, dichten Wäldern, alten Monumenten und endlich mit ihrer ethnischen Vielfalt. Die Geschichte von Guba geht auf das Mittelalter zurück. Über jene Region wird in alten albanischen und arabischen Quellen, den Werken des französischen Schriftstellers Alexander Duma und berühmten Reisenden Thor Heyerdahl berichtet.
Als eine Stadt etablierte Guba in der Mitte des siebzehnten Jahrhunderts. Obwohl in der Stadt, die die Hauptstadt des Khanat Guba war, einige große Gebäude erhalten blieben, wurden die Residenzen der Khans von Guba von Zeit zu Zeit zerstört. Jedoch gibt es auch Bauten, die von einer reichen Geschichte jener Region zeugen und sich bis auf den heutigen Tag erhalten haben.
Die Moscheen Sakina Chanym, Haji Jafar und Freitagsmosche aus dem neunzehnten Jahrhundert, Kuppelbad, archaische Brücke sind Meisterwerke der Architektur von Guba.
Guba ist die Heimat von bekannten Persönlichkeiten. Der berühmte aserbaidschanische Historiker, Schriftsteller Abbasgulu Agha Bakikhanov, der zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts Offizier der russischen Armee war, wurde in Guba geboren und lebte hier. Das Buch “Gülistani-Iräm, das als erstes wissenschaftliches Werk über die Geschichte Aserbaidschans gilt, schrieb er gerade in diesem Haus. Auch die Moschee Sakina Chanym in Guba war von der Ehegattin von Bakikhanov Sakina Chanym zu ihrem Andenken gebaut worden.
Der Friedhof des Genozids wurde im Jahr 2007 am rechten Ufer des Flusses Gudyaltschay, während der Rekonstruktionsarbeiten in der Nähe des Stadions entdeckt. Die Studien haben ergeben, dass im Jahr 1918 von den armenischen Dashnak-Räubern ein Massenmord verübt worden ist. Im Gelände wurde auch eine große Gedenkstätte errichtet.
Modernes Guba ist eine Stadt, wo es Bildungsstätten, Sport- Gesundheitseinrichtungen gibt. Hier ist seit fast 20 Jahren ein türkisches Lyzeum tätig. Zur gleichen Zeit werden die örtlichen Schulen rekonstruiert und modernisiert. Schon seit mehreren Jahren wurde der Guba Olympische Sportkomplex zur Nutzung von jungen Menschen überlassen. In der Stadt werden Schachschule, Jugendzentrum und neue Kulturstätten gebaut, neue Parks angelegt.
Guba ist eine der entwickelten Agrarregionen Aserbaidschans. Die hier angebauten Gemüse und Obst werden auf den den Märkten der Hauptstadt verkauft sowie ins Ausland exportiert.
Guba ist auch für seine Apfelgärten bekannt. Die Äpfel von Guba ist nicht nur in der Region, sondern auch in ganz Aserbaidschan berühmt. Die Äpfel werden in Gärten von Guba angebaut, dann auf die aserbaidschanischen und russischen Märkte gebracht.
Guba ist auch durch seine Teppiche weltberühmt. Es gibt mehr als 30 Arten der Teppich-Kunstschule von Guba. “Qədim-Minarə", “Gimil”, “Alpan” “Qrız”, “Çiçi”, “Yerfi” schmücken heute eine Reihe von Museen und privaten Sammlungen der Welt. In einer Vielzahl von privaten Unternehmen in Guba werden auch derzeit verschiedene Arten von Teppichen gewebt.
Der Tourissmus nimmt einen wichtigen Platz in der Wirtschaft von Guba ein. Eine reizvolle Natur machte diese Region zu einem der wichtigen touristischen Zentren. Der berühmte Wasserfall Afurja (Afurca) Tal Tanga, Baba Dagh, Tufan Dagh in Guba gelten als Naturdenkmäler Aserbaidschans, die von Touristen gerne besucht werden. Sogar im heißen Sommer, in warmen Tagen zeichnen sich diese Orte durch ihre Kühle aus. In den Erholungszentren Geshresh (Qəçrəş), Tangaalti, Dehne, “Cannat Baghi” gelegen im Dorf Amsar, “Dehne”, “Retro” und in weiteren Freizeitzentren wurden alle Bedingungen für Touristen geschaffen. Die Preise varieren hier für eine Person von 40 bis 120 AZN.
In Guba hat auch der Bau eines Golfplatzes begonnen. In der Nähe des Platzes wurde auch ein “Riksos-Hotel” gebaut. Hier schuf man alle Voraussetzungen für die Touristen.
Guba ist ein Vorbild für die Toleranz Aserbaidschans. Die Vertreter von völkischen Minderheiten leben hier in einer friedlichen Ko-Existenz. Neben Aserbaidschanern haben hier Tataren, Lezginer, Russen, Juden und Vertreter anderer nationaler Minderheiten ihre eigenen Bräuche und Traditionen erhalten.
Die bekannte jüdische rote Siedlung “Girmizi Gasaba” in Guba liegt am Rande der Stadt, am Ufer des Gudyaltschay. Dieses Gebiet, wo die Juden sich angesiedelt haben, ist ein interessanter Ort für ausländische und inländische Touristen. “Girmizi Gasaba” wurde unter der Schirmherrschaft von Fatali Khan im achtzehnten Jahrhundert angelegt. Diese Ortschaft, die früher auch als eine jüdische Sloboda berühmt war, wird seit 1926 “Girmizi Gasaba” genannt. Von der Stammbevölkerung der Region wird die Siedlung auch als “Rotes Dorf” bezeichnet. Die Siedlung gilt als von Bergjuden weltweit am dichtesten besiedelte Gegend.
Das Dorf Griz (Qrız). Eine alte Ortschaft in Guba gelegen auf den steilen Felsen, auf einer Höhe von etwa 2.500 Metern. Das Dorf ist ein Ort für Liebhaber des exotischen Etnoturizmus. Die Ruinen von einer alten Moschee im Dorf haben sich bisher erhalten. Hier in einem großen Gelände liegt auch einer der größten alten Friedhöfe.
Das ist ein Beweis dafür, dass einst in diesem Dorf viele Menschen gelebt haben. Das Dorf liegt in einem unzugänglichen Gelände, was auch die Rolle einer natürlichen Befestigungsanlage spielte. Die im Dorf Griz gewebten Teppiche sind in die Liste von aserbaidschanischen Teppichen aufgenommen. Die Sprache, die in Griz gesprochen wird, gehört zur Gruppe der kaukasischen Sprachen. Dieser Stamm war eine der antiken albanischen Volksgruppe. Einst gab es hier etwa 700 Häuser, im Dorf sind nun 35 Häuser.
Die nächste Straße, die zum Griz führt, liegt auf dem Weg Neue Hennalig (Yeni Xinaliq). Da die Wege hier gefährlich sind, und von beiden Seiten an Felsen vorbeiführen, ist es unmöglich, ohne Reiseführer ins Dorf Griza zu gelangen.
Hennalig ist ein weltbekanntes Bergdorf Aserbaidschans. Das Dorf befindet sich in einer Entfernung von 65 km vom Zentrum des Rayons, am linken Ufer des Flusses Gudyaltschay auf einer Höhe von 2.300 Metern über dem Meeresspiegel. Hennalig wird von den Bergen Gizil Gaya, Schahdagh, Tufandagh umgeben. Die hier gesprochene Sprache zählt zu einer Gruppe von Shahdagh- Sprachen. Die Einheimischen sind auch Stammhalter der alten albanischen Stämme im Kaukasus. Hier sind ein paar von Moscheen. Die älteste von denen datiert aus dem 14. Jahrhundert. Früher konnte man in dieses Dorf nur mit Pferden gelangen. Die angelegte breite Asphaltstraße ermöglichen den Touristen in allen Jahreszeiten des Jahres ins Dorf Hinnalig zu fahren. Alle Häuser in Hinnalig sind uralt.
Derzeit gibt es im Dorf ca. über 300 Häuser. Das historisch-ethnographische Museum Hennalig ist eines der berühmtesten Museen in Guba. Die hier aufbewahrenden archäologischen und ethnographischen Materialien, darunter Teppiche, Ton-und Kupferplatten, eine Vielzahl von Haushalts-und Haushaltsgegenstände, Inschriften auf den Steinen, und viele andere Dinge sind interessant für Touristen und sprechen genug für eine alte Geschichte dieses Ortes.
Guba ist auch für seine einzigartige Süßigkeiten bekannt, und ziehen die Aufmerksamkeit der Touristen auf sich. Fast in allen Ecken der Stadt Guba werden Pakhlava und Bükma gebacken und an Ort und Stelle verkauft. Obwohl Guba Pakhlava dem Halva aus Scheki und Paklava von Baku ähnelt, schmeckt Guba Pakhlava ganz anders. Pakhlava wird aus der gemahlenen Nuss vermischt mit Zuckerpulver und dem Teig aus Reismehl gebacken. Darauf werden Pakhlava-Nudeln geschmiert und Nüss-Stücke gesetzt.
Guba-eine der interessantesten und oft besuchten Stellen Aserbaidschans ändert und modernisiert sich ständig. Schöne Natur, Altertum und Modernismus macht Guba noch attraktiver.