WELT
Enge Zusammenarbeit zwischen den USA und Japan
Baku, 11. Februar, AZERTAC
Die USA und Japan wollen künftig in der Wirtschafts- und Sicherheitspolitik enger zusammenarbeiten. Das haben der amerikanische Präsident Donald Trump und sein japanischer Amtskollege Shinzo Abe bei dessen Besuch in Washington bekanntgegeben. Beide lobten die "tiefe Freundschaft" beider Länder als wesentlichen Stützpfeiler der Sicherheitsallianz im Pazifik.
Zur Begrüßung umarmten sich beide Politiker. "Als ich ihn heute am Auto begrüßt habe, habe ich ihn gepackt und umarmt, weil das unsere Emotionen sind", sagte Trump vor Journalisten. Dem rechtskonservativen Abe ist an einem guten Verhältnis zu den USA gelegen. Er gehört zu den wenigen Regierungschefs, die sich Kritik an Donald Trump bislang verkniffen haben.
So betonte Abe bei seinem Besuch, Japan habe bereits viele Milliarden Dollar in die USA investiert und viele Arbeitsplätze geschaffen. Er kündigte weitere Investitionen an, ging dabei aber nicht ins Detail. Im Vorfeld seiner Reise hieß es, japanische Firmen wollten rund 400 Milliarden Dollar in den USA investieren.
Gemeinsam gegen China und Nordkorea - Neben der Wirtschaftspolitik wollen beide Länder vermehrt in der Sicherheitspolitik kooperieren. "Wir sind der Sicherheit Japans verpflichtet", betonte Trump im Weißen Haus. Gemeinsam stelle man sich einer Bedrohung durch Nordkorea. Der US-Präsident dankte seinem Besucher explizit dafür, dass amerikanische Truppen in Japan stationiert sein dürften.
Mit Blick auf den Konflikt mit China um Gebietsansprüche im südchinesischen Meer sagten Trump und Abe, sie träten für die Freiheit von Handel und Schifffahrt ein. Trump braucht außenpolitisch starke Partner in der Region Asien-Pazifik, um einen Gegenpol zum wirtschaftlich starken und mit den USA rivalisierenden China aufzubauen.
Noch im US-Wahlkampf hatte Donald Trump ganz andere Töne gegenüber Japan angeschlagen. Er hatte dem Land Währungsmanipulation und unfaire Bedingungen auf dem Automarkt vorgeworfen. Auch mit Blick auf die US-Soldaten, die an verschiedenen Militärstandorten in Japan untergebracht sind, hatte Trump darauf hingewiesen, dass ihre Anwesenheit nicht selbstverständlich sei: Japan müsse wie andere Länder auch für den Schutz seitens der USA bezahlen.
Derartige Unstimmigkeiten sind nun offenbar beigelegt. Nach ihrer Unterredung im Weißen Haus brachen Trump und Abe zusammen mit ihren Ehefrauen nach Florida auf, unter anderem zum Golfspielen in Trumps Club.