Erderwärmung entfacht immer mehr Flächenbrände
AzerTAg.az
Baku, den 7. Dezember (AZERTAG). Forscher belegen die Zunahme von Bränden durch den Klimawandel, wobei wiederum Unmengen klimaschädliche Gase entstehen – ein klassischer Teufelskreis.
Der Klimawandel droht auf der Nordhalbkugel in einen klassischen Teufelskreis zu münden. Wie Biologen im Magazin "Nature Geoscience" warnen, sorgt die Erderwärmung in den nördlichen Breiten für immer größere und heftigere Flächenbrände. Die Feuer setzen auch den tief im Boden gebundenen Kohlenstoff frei und pumpen damit wesentlich größere Mengen klimaschädlicher Gase in die Atmosphäre als bisher angenommen. Damit kurbeln sie den Treibhauseffekt noch stärker an.
Das Forscherteam um die Biologin Merritt Turetsky von der kanadischen Universität Guelph untersuchte die Wald- und Torffeuer in Alaska seit den 1950er Jahren. Resultat: Allein in den vergangenen zehn Jahren hat sich die verbrannte Fläche verdoppelt.
Damit nicht genug: Zudem analysierten die Wissenschaftler fast 180 Fichtenwald- und Moorareale, auf denen kurz vorher Feuer gewütet hatten. Je weiter die Brände um sich griffen, desto tiefer fraßen sie sich auch in die Erde, teilweise fast 30 Zentimeter – mit gravierenden Folgen. Denn in den Böden hat sich im Lauf der Jahrtausende enorm viel Pflanzenmaterial abgelagert. Die Feuer setzen diese ungeheuren Mengen Kohlenstoff schlagartig frei.
„Bei Großfeuern denken die meisten Menschen an brennende Bäume, aber ein Waldbrand nährt sich vor allem von Pflanzenresten, Moos und den im Boden gelagerten organischen Stoffen„, erläutert Turetsky. „Diese Ergebnisse sind deshalb so beunruhigend, weil etwa die Hälfte des weltweit in Böden gebundenen Kohlenstoffs im nördlichen Permafrostboden und in Mooren steckt."
Die Großbrände schädigen nicht nur die Natur, sondern auch ganz direkt die menschliche Gesundheit: Denn der Rauch enthält mit Quecksilber und Feinstaub reichlich Stoffe, die Atembeschwerden verursachen. „Wir hoffen, dass die Menschen den Ernst des Klimawandels für die nördlichen Regionen und die dort lebenden Menschen erkennen", sagt Turetsky, auch mit Blick auf den Weltklimagipfel im mexikanischen Cancun.
Die Studie belege, so die Biologin, dass das Szenario des Klimawandels zu eskalieren drohe: „Die Erwärmung führt zu größeren und heftigeren Feuern, die mehr Treibhausgase freisetzen und noch höhere Temperaturen verursachen."
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