WELT
Experte für Rassenhass
Baku, den 3. September (AZERTAG). Für die einen ist er ein Hoffnungsträger, für die anderen ein gnadenloser Populist: Julius Sello Malema mischt die politische Szene Südafrikas auf. Bislang fürchteten ihn nur die Weißen. Doch nun legt er sich auch mit seinen politischen Freunden an.
Flug von Kapstadt nach Johannesburg ist zum Einsteigen bereit. Die Fluggäste drängeln sich in die Boeing 737. Die Maschine ist ausgebucht bis auf den letzten Platz. Nur in der Business-Klasse sitzt ganz für sich allein in Reihe eins ein junger Mann: Designer-Anzug, teure Schuhe, Ringe, Rolex, Ray-Ban-Sonnenbrille. Das Gesicht ist glatt. Gelangweilt mustert er die Passagiere, die sich an ihm vorbei nach hinten drängen. Die meisten blicken scheu weg. Fast alle kennen ihn, viele fürchten ihn, noch mehr aber lieben und verehren ihn: Julius Sello Malema - der Schrecken der Weißen in Südafrika, die Hoffnung für die vielen jungen Schwarzen in den Slums, aber auch an den Universitäten. Ein Junge aus den Townships, der es trotzdem geschafft hat, der es zu etwas gebracht hat - und das auch gerne zeigt.
Seit Jahren sorgt der 30-Jährige immer wieder für Schlagzeilen, nicht nur in Südafrika. Den „Rottweiler“ des ANC tauften südafrikanische Medien den Jung-Star mit der aggressiven Rhetorik, für den es keine Tabus zu geben scheint.