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Fasten verlangsamt Krebs-Wachstum bei Mäusen
Baku, den 9. Februar (AZERTAG). Kurzes Fasten hat Mäusen bei der Behandlung von Krebs geholfen. Die Chemotherapie wirkt dann besser. Grund ist eine Verwirrung der kranken Zellen.
Kurze Fastenkuren wirken bei Mäusen in einigen Fällen ähnlich wie eine Chemotherapie – und eine Kombination aus beiden verbessert die Überlebenschancen der kranken Tiere. Ein Team um Valter Longo von der Universität von Süd-Kalifornien stellt die Ergebnisse ihrer Studie im Journal “Science Translational Medicine” vor. Ob die beschriebenen Effekte auch bei Menschen eintreten würden, ist nach diesen Tierversuchen aber völlig ungewiss. Unklar ist auch, wie und warum die Zellen so auf das Hungern reagierten.
Für ihren Versuch spritzten die Forscher den Mäusen verschiedene Krebszellen. Fünf von acht der so untersuchten Zelltypen reagierten bereits ohne eine Chemotherapie auf das Fasten: Das Tumorwachstum verlangsamte sich ohne medikamentöse Behandlung. Darunter waren Zellen von Brustkrebs, von Hirntumoren und vom schwarzen Hautkrebs.
Die Kombination von Fastenkuren und Chemotherapie sei ausnahmslos effektiver gewesen als eine Behandlung mit den Medikamenten allein, erklärte Longo. Nur eine jahrelange klinische Studie könne aber zeigen, ob auch Menschen von einer solchen Behandlung profitierten.
Eines der Zahlenbeispiele: Die Forscher spritzen Mäusen Hautkrebszellen. 40 Prozent jener Tiere, die eine Chemotherapie erhalten hatten, bekamen Metastasen. Bei den Mäusen, die vor der Injektion fasten mussten, streute der Krebs nur in 20 Prozent der Fälle. Und bei jenen Versuchstieren, die eine Kombination aus Fasten und Chemotherapie erhielten, waren es nur zehn Prozent.