WISSENSCHAFT UND BILDUNG


Forscher finden Hinweise auf Erdplatten-Friedhof

Baku, den 27. Mai (AZERTAG). Tief im Erdinneren, an der Grenze zum Kern unseres Planeten, sammelt sich offenbar alter Meeresboden. Gesteinsanalysen zeigen, dass der tiefe Untergrund vollkommen anders aussieht als vermutet.

Ein Stein würde durch ein Loch in der Erde knapp 20 Minuten fallen, bis er an der Grenze zum Erdkern aufschlüge. Dort, in 2900 Kilometer Tiefe, etwa auf halbem Weg zum Mittelpunkt des Planeten, haben Forscher eine abwechslungsreiche Landschaft entdeckt: Spukhafte Schlieren driften wie Wolken über Hügel und Berge in einem Gesteinsbrei, der heiß ist wie die Sonne. Was geht vor in der Tiefe? Zwei neue Studien erlauben erstaunliche Einblicke.

An der Kern-Mantel-Grenze wummert eine Art Maschinenraum der Erde. Angeheizt vom 7000 Grad heißen Erdkern steigen Gesteinsblasen auf, wie heißer Brei in einem Topf. Die Turbulenzen wirken anscheinend bis an die Oberfläche: Sie könnten dafür sorgen, dass Kontinente über die Erde driften und Gebirge entstehen - die Umwälzungen in der Tiefe scheinen also das Festland vor der Überflutung durch die Ozeane zu bewahren.

Außerdem sammelt sich an der Kern-Mantel-Grenze offenbar der Bodensatz der Erde: Platten, die einst als Meeresboden an der Oberfläche lagen, sinken hinab und sammeln sich in rund 2800 Kilometer Tiefe auf einer Art Erdplatten-Friedhof, glauben Wissenschaftler. Auf Bildern des Erdinneren zeichnen sich dort Blöcke von 500 Kilometern Breite und mehreren tausend Kilometern Länge ab.

 

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