POLITIK
Führer der christlichen Gemeinden in Aserbaidschan appellieren an den französischen Präsidenten
Baku, 7. Oktober, AZƏRTAC
Die Führer der christlichen Gemeinden in Aserbaidschan appellierten an den französischen Präsidenten Emmanuel Macron.
Im Appell heißt es: “Wir haben uns bei Ihrem letzten Besuch in Lettland mi Ihrer Rede vertraut gemacht. Wir, die Führer der in Aserbaidschan lebenden christlichen Gemeinden appellieren an Sie mit dem Willen und dem Wunsch von Mitgliedern unserer Gemeinschaften und möchten in dieser Rede, die uns mißfällt und unsere Würde beeinträchtigt, unseren Einwand gegen Ihre Ansichten zum Ausdruck bringen.
Aserbaidschan ist unsere Heimat, und wir halten hier seit Jahrhunderten ungehindert unseren religiösen Gottesdienst ab. Wir haben die Möglichkeit, unsere spirituellen Werte und kulturellen Traditionen auf hohem Niveau zu bewahren und fortzusetzen. Unsere Gemeinden und Kultstätten wurden vom aserbaidschanischen Staat stets mit Sorgfalt und Aufmerksamkeit unterstützt. Aserbaidschan, das historisch gesehen eine Wiege der himmlischen Religionen war, einer der ersten Orte des Christentums, an denen die ersten christlichen Gemeinschaften während der Existenz des Staates von den Aposteln Jesu Christi, Thaddäus und Bartholomäus gegründet wurden. Albanien im Kaukasus gilt heute als eines der Zentren interreligiöser Zusammenarbeit. Wir sind stolz auf unseren Staat, der Multikulturalismus als staatliche Politik umsetzt und ein wesentlicher Bestandteil der nationalen Identität Aserbaidschans ist.
Wir protestieren gegen die falsche Darstellung des fairen Kampfes der Republik Aserbaidschan, deren Bürger wir sind, für die Befreiung ihres Landes und die Wiederherstellung ihrer territorialen Integrität im Rahmen ihrer von der Weltgemeinschaft anerkannten Grenzen. Wir, die Mitglieder christlicher Gemeinden, die eng mit dem soziokulturellen Leben Aserbaidschans verbunden sind, bezeichnen die Tatsache der Aggression und Besetzung Armeniens als offensichtlichen Verstoß gegen das Völkerrecht. Das benachbarte Armenien besetzte Berg-Karabach und sieben umliegende Regionen vor mehr als 30 Jahren und zwang über eine Million Aserbaidschaner, darunter Christen und Vertreter anderer Glaubensrichtungen, als Flüchtlinge und Vertriebene zu leben. Zusammen mit anderen religiösen Tempeln wurden auch christliche religiöse Denkmäler in den besetzten Gebieten einem Vandalismus ausgesetzt. Wir sehen jedoch eine große Anzahl von Armeniern, die frei in Aserbaidschan leben. Das Gebäude der armenischen Kirche im Zentrum der Hauptstadt Baku wird renoviert und geschützt. Der armenische Katholikos, der die aserbaidschanische Hauptstadt während des ersten Weltgipfels der Religionsführer in Baku besuchte, betete in der Kirche und traf sich mit Vertretern der armenischen Nation.
Wir machen Sie auf all dies aufmerksam und lehnen Ihre falschen Vorstellungen über Aserbaidschan nachdrücklich ab, die Sie unter Berufung auf die provokativen Meinungen der armenischen Diaspora, die in Frankreich große politische und wirtschaftliche Chancen bietet und Propagandaressourcen hat, ausgesprochen haben. Es gab und gibt keine Diskriminierung von Vertretern anderer Religionen, einschließlich Christen, oder Feindseligkeit gegenüber Armeniern in Aserbaidschan. Das Hauptziel von Eriwan ist es, christliche Solidarität zu erreichen und voreingenommene Staaten zu suchen, indem der Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan als Konfrontation zwischen Christen und Muslimen dargestellt wird.
Es ist traurig, in Ihren Reden als Präsident eines demokratisch entwickelten Landes wie Frankreich Aussagen zu hören, die aktuelle und historische Realitäten verzerren. Die Unterstützung des französischen Staates für die Lügen, für die Erfindungen Armeniens und für die Ambitionen der armenischen politischen Führer, die das separatistische Karabach-Regime unterstützen, untergrabt Ansehen und Ruf Ihres Landes in der Welt. Ihre Ansichten zur Krise im Islam ebnen den Weg für islamfeindliche Tendenzen. Im Allgemeinen führt die direkte Einmischung von Staatsoberhäuptern und säkularen und demokratischen politischen Führern in religiöse Angelegenheiten, in denen die Religion vom Staat getrennt ist, zu einer Konfrontation zwischen Zivilisationen auf der internationalen Bühne.
Wir hoffen, dass Sie als Leiter eines der Ko-Vorsitzenden der OSZE Minsk-Gruppe, die für die Beilegung des Berg-Karabach-Konflikts zwischen Armenien und Aserbaidschan verantwortlich ist, Ihr Möglichstes tun werden, dass die Grundsätze und Normen des Völkerrechts eingehalten und vier Resolutionen der Vereinten Nationen erfüllt werden. Auf diese Weise würden Sie einen großen Beitrag zur Schaffung eines Friedens in der Welt leisten.“