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Gaddafis Kinder – Totgesagte leben länger
Baku, den 6. August (AZERTAG). Hana Gaddafi soll 1986 beim Angriff amerikanischer Bomber umgekommen sein. Tatsächlich wurde ihr Tod offenbar nur vorgetäuscht. Eine Spurensuche.
Die Nacht des 14. April 1986. 42 amerikanische Kampfjets starten von einer britischen Militärbasis und einem US-Flugzeugträger im Mittelmeer und fliegen Richtung Süden. Ihr Ziel: Libyen. Der Angriff auf das Reich von Oberst Muammar al-Gaddafi beginnt um 2.30 Uhr nachts und dauert insgesamt etwa 18 Minuten.
Unter Berufung auf ausländische Massenmedien teilt AZERTAG mit, auf Befehl des damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan werden eine Reihe militärischer und strategischer Ziele bombardiert. Die Militäroperation „El Dorado Canyon“ ist Amerikas Vergeltung für das libysche Bombenattentat in der Berliner Diskothek „La Belle“ am 5. April 1986, bei dem zwei US-Soldaten getötet wurden.
In der Bombennacht von Tripolis sterben nach libyschen Angaben mindestens 60 Menschen, viele von ihnen Soldaten. Aber es gibt auch zivile Opfer. Das wichtigste Ziel der Angriffswelle ist Bab al-Azizia, die südlich der Hauptstadt Tripolis gelegene, mehrere Quadratkilometer große Kommandozentrale und private Residenz des libyschen Machthabers. Insgesamt 36 lasergesteuerte Bomben treffen das Anwesen und zerstören weite Teile des Gebäudekomplexes.
Gaddafi war offenbar gewarnt worden und hatte sich und seine Familie rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Und doch soll es nach Regime-Angaben ein Opfer in der Familie gegeben haben.