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Galaxy S5 ist besser gegen Wasser und Schmutz geschützt
Baku, den 26. Februar (AZERTAG). Vor Spritzwasser geschützt, mit Fingerabdruck-Sensor und Herzfrequenz-Messer. Samsung hat sich beim neuen Galaxy S5 einiges einfallen lassen. Doch eine Revolution ist das neue Smartphone nicht.
Keine Revolution, dafür aber eine ordentliche Überarbeitung des bisherigen Flagschiff-Smartphones. Samsung hat den Nachfolger des Galaxy S4 auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona vorgestellt. Das Galaxy S5 ist besser gegen Wasser und Schmutz geschützt, hat eine neue Kamera und einen Fingerabdruck-Scanner bekommen, der mobiles Bezahlen per Fingerabdruck ermöglichen soll.
Weil sich mit gut fünf Zoll die Größe des Displays zum Vorgänger-Modell nicht verändert hat, ist der Unterschied zwischen dem S4 und S5 vor allem an der Rückseite zu erkennen. Unter der Kamera befindet sich am S5 ein Pulsmesser, der nach dem Auflegen eines Fingers die Frequenz des Herzschlags messen kann.
Die Rückseite des S5 besteht aus einer perforierten Leder-Imitation. Die Kamera löst mit 16 Megapixel etwas mehr auf als der Vorgänger mit 13 Megapixel. Der Autofokus der neuen Kamera stellt in nur 0,3 Sekunden scharf.
Nachgebessert hat Samsung bei der Akkulaufzeit seines Smartphones. Mit einer Akkuladung können Nutzer nun für zehn Stunden im Internet surfen oder zwölf Stunden lang Videos sehen.
„Ultra Power Saving Mode“ - Nutzer, deren Batterie nur noch wenig Kapazität hat, können einen „Ultra Power Saving Mode“ aktivieren. Dabei schaltet das Display in den Schwarz-Weiß-Modus, in dem nur noch SMS empfangen und Anrufe entgegen genommen werden können. Auf diese Weise hat das Galaxy S5 selbst bei 20 Prozent Akku-Kapazität noch eine Standby-Zeit von bis zu 20 Stunden.
Das Galaxy S5 soll es ab 11. April in fast 150 Ländern zu kaufen geben. Angaben zum Preis wurden nicht gemacht.
Samsung hatte bereits vor Beginn der Mobilfunkmesse in Barcelona zwei neue Smartwatches vorgestellt. Zusammen mit dem Galaxy S5 zeigt das Unternehmen auch ein Fitnessband mit einem gebogenen und berührungsempfindlichen Amoled-Display. Das Galaxy Gear Fit misst die Herzfrequenz und Schrittzahl. Zugleich kann es Benachrichtigungen vom Handy anzeigen und beispielsweise Anrufe ablehnen.
Zuletzt unter Druck - Samsung ist zuletzt im Smartphone-Markt unter Druck geraten. Der Konzern, dessen Gewinn sich zu zwei Drittel aus der Mobill-Sparte speist, schwächelt ausgerechnet bei den Smartphones. Im jüngsten Quartal ist der Gewinn zum ersten Mal seit zwei Jahren geschrumpft.
In China, dem größten Smartphone-Markt überhaupt, wird es für die Südkoreaner zunehmend ungemütlich. Apples iPhone 5S wird seit Januar zum ersten Mal von China Mobile, dem größten Mobilfunker des Landes, angeboten. China Mobile hat mehr als 760 Millionen Nutzer.
Samsung gehört zu den Herstellern, die Handys in jeder Preiskategorie anbieten. Das hilft zwar, um einen großen Marktanteil aufzubauen. Es bietet aber zugleich eine große Angriffsfläche für Konkurrenten.
Bei den billigeren Smartphones muss sich Samsung zunehmend der Konkurrenz aus China stellen. Hersteller wie Xiaomi, Yulong und Oppo werden im Heimatmarkt immer mächtiger. Insgesamt ist Samsungs weltweiter Marktanteil bei Smartphones im vergangenen Quartal leicht auf weniger als 30 Prozent zurückgegangen.
Firefox verschärft Offensive - Ausgerechnet jetzt verschärft Firefox seine Smartphone-Offensive mit neuen Handys. Demnächst soll es sogar ein Firefox-Handy mit Smartphone-Funktionen für nur 25 Dollar geben.
In Barcelona stellen eine Vielzahl von Herstellern ihre neuen Geräte vor. Mit dem Galaxy S5 hat Samsung zwar ein Smartphone, das den Vergleich nicht scheuen muss. Aber es steht längst nicht konkurrenzlos da.
Beobachter rechnen damit, dass Apple spätestens im Herbst das nächste iPhone vorstellen wird, dieses Mal möglicherweise in unterschiedlichen Größen. Samsung muss nun dieses Zeitfenster nutzen, um sein Flagschiff-Handy zu vermarkten.