WELT
Geheimdienst NSA war auch in Spanien aktiv
Baku, den 28. Oktober (AZERTAG). Nun kommen auch die Machenschaften der NSA in Spanien ans Licht. Wie in Deutschland und Frankreich sollen auch in dem südeuropäischen Land Millionen Menschen vom US-Geheimdienst ausgespäht worden sein. 60 Millionen Datensätze in wenigen Wochen. Wie aus Presseberichten von Massenmedien hervorgeht, war der Geheimdienst NSA auch in Spanien aktiv. Premier Rajoy und Millionen von Facebook-Usern sollen abgeschöpft worden sein. Dies berichtet der britische Journalist Glenn Greenwald in einem Beitrag für die spanische Zeitung El Mundo. Demnach hat die NSA Ende 2012 Dutzende Millionen Telekommunikations-Datensätze gesammelt.
Wie Greenwald unter Berufung auf Unterlagen des Whistleblowers Edward Snowden ausführt, sollen die US-Agenten die Telefonnummern und Ortsangaben – nicht aber die Inhalte – von mehr als 60,5 Millionen Telefonaten zwischen Dezember 2012 und Januar 2013 gespeichert haben. Hinzu kommen weitere persönliche Daten von Internet-, E-Mail-, Facebook- und Twitter-Usern in Spanien.
Solche Enthüllungen dürften die spanischen Geheimdienste inzwischen nicht überraschen. Wie bereits die Zeitung El País unter Berufung auf Geheimdienstkreise berichtet hatte, hegen diese seit Längerem den Verdacht, dass auch in Spanien Millionen von Telefongesprächen, SMS und E-Mails ausgespäht worden sind.
Die Regierung in Madrid gab sich hingegen offiziell ahnungslos. Premier Mariano Rajoy hatte noch am Freitag erklärt, ihm liege kein Beweis für eine US-Spionage in Spanien vor.
Dabei soll auch Rajoy unter den ausspionierten europäischen Spitzenpolitikern sein. Laut El País war die NSA sowohl am aktuellen Ministerpräsidenten als auch an seinem Vorgänger José Luis Rodríguez Zapatero interessiert gewesen sein. Nun hat die Regierung US-Botschafter James Costos für diesen Montag einbestellt.