WELT
Gerstensaft macht auch glücklich
Bierkenner schätzen den Gerstensaft als traditionsreiches, durch ein Reinheitsgebot geschütztes und damit besonders bekömmliches Genussmittel. Im Lauf der letzten Jahre haben einige Studien gezeigt, dass moderater Bierkonsum zahlreiche positive Effekte auf die Gesundheit ausüben könnte: Das Risiko für Herzinfarkt und Typ-2-Diabetes scheint zu sinken, die Immunkräfte werden gestärkt. Nicht zuletzt sollen Pflanzenhormone die Knochen schützen und Frauen zu mehr Oberweite verhelfen.
US-Wissenschaftler fanden jetzt sogar Belege für einen Effekt, den wohl jeder Bierliebhaber kennt: Bier macht glücklich! Das liegt jedoch nicht an dem Alkoholgehalt, sondern einzig am Geschmack des süffigen Getränks. Um zu verstehen, wie Sucht entsteht, ließ der Neurologe David Kareken von der Universität Indiana 49 männliche Probanden ihr Lieblingsbier oder ein alkoholfreies Sportgetränk zu sich nehmen. Wer sich für das Bier entschied, erhielt in einem Zeitraum von 15 Minuten eine sehr geringe Menge - gerade mal 15 Milliliter, das ist etwa ein Schluck. Eine solche Dosis an Alkohol ist so niedrig, dass sie weder im Blut nachgewiesen werden kann noch Wirkung zeigt. Während die Testpersonen tranken, maß der Forscher die Dopamin-Ausschüttung des Gehirns. Tatsächlich schüttete es den körpereigenen Botenstoffe aus, sobald die Testpersonen Bier schmeckten. „Dieses Experiment zeigt, dass allen der Geschmack eines alkoholischen Getränks die Dopamin-Aktivität im Belohungszentrum des Hirns auslöst, unabhängig von der berauschenden Wirkung”, sagt Kareken. Sprich: Auch alkoholfreies Bier sorgt für beste Party-Laune.