GESELLSCHAFT
Größte Luftverschmutzer in Peking sind Kohlekraftwerke, Industrieanlagen
Baku, 2. Dezember, AZERTAC
Es war der schlimmste Smog in diesem Jahr. Chinas Behörden ließen Hunderte Fabriken schließen, die Bewohner von Peking sollten ihre Häuser nicht verlassen. Jetzt hat der Wind gedreht, die Schadstoffbelastung sank deutlich.
Nach dem bislang schlimmsten Smog in diesem Jahr können die über 20 Millionen Menschen in Peking wieder etwas durchatmen. Wind aus dem Nordwesten ließ am Mittwoch die Messwerte für den gefährlichen Feinstaub kleiner als 2,5 Mikrometer (PM2,5) auf dem Index der US-Botschaft von "gefährlichen" Werten über 600 auf "gute" 25 fallen. Laut Vorhersage wird die günstige Wetterlage einige Tage anhalten.
Seit dem Wochenende hatte die Schadstoffbelastung in der Hauptstadt auf äußerst hohem Niveau gelegen. Die Behörden riefen die Menschen dazu auf, nicht vor die Tür zu gehen oder zumindest Atemmasken zu tragen. Zahlreiche Kinder und andere Patienten mit Atemwegserkrankungen mussten in Krankenhäusern behandelt werden.
Besonders kleine Feinstaubpartikel mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometer können beim Einatmen bis in die Lungenbläschen gelangen und sind für die menschliche Gesundheit hochriskant. In China wird die zunehmende Umweltverschmutzung inzwischen für Hunderttausende Todesfälle verantwortlich gemacht, etwa durch Herzerkrankungen, Schlaganfälle und Lungenkrebs.
Wegen des dichten Smogs hatten die Behörden in Peking bereits am Dienstag die vorübergehende Schließung von 2100 besonders stark umweltverschmutzenden Fabriken im Land angeordnet. Fluglinien strichen zudem mehr als 30 Flüge von Peking und Shanghai aus. Die größten Luftverschmutzer sind Kohlekraftwerke, Industrieanlagen und der mit dem wachsenden Wohlstand rasant zunehmende Autoverkehr.
Der Smog-Alarm kommt ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, an dem Delegationen aus aller Welt auf der Uno-Klimakonferenz in Paris um ein Abkommen zur Begrenzung der Erderwärmung ringen.