WELT
Hunderttausende sterben durch Passivrauchen
Baku, den 26. November (AZERTAG). Jedes Jahr sterben weltweit mehr als 600.000 Menschen an den Folgen des Passivrauchens. Rund 165.000 davon sind Kinder, wie aus der ersten globalen Studie zum Passivrauchen hervorgeht.
Die Studie veröffentlichte die britische Zeitschrift "The Lancet". Kinder könnten sich dem Passivrauchen besonders schwer entziehen, da ihre Eltern zuhause rauchten, betonten die Autoren der Studie, darunter Experten des Stockholmer Karolinska-Instituts und der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Der Studie zufolge, die auf Daten aus 192 Ländern aus dem Jahr 2004 basiert, waren 40 Prozent der Kinder, 33 Prozent der nichtrauchenden Männer und 35 Prozent der nichtrauchenden Frauen weltweit passiv Tabakqualm ausgesetzt. In 60 Prozent der Fälle starben Passivraucher demnach an Herzkrankheiten, 30 Prozent an Atemwegsinfektionen, mit einigem Abstand folgen Asthma und Lungenkrebs als Todesursachen.
Während bei Erwachsenen kein wesentlicher Unterschied zwischen reichen und armen Ländern festzustellen war, sind Kinder vor allem in Entwicklungsländern in Afrika und Asien gefährdet, wie aus der Studie hervorgeht. In diesen Regionen bildeten Atemwegsinfektionen und Tabak eine "tödliche Kombination" für Kinder, hieß es.
Die Autoren der Untersuchung forderten eine "unverzügliche" Umsetzung der WHO-Rahmenkonvention im Kampf gegen den Tabak. Dazu gehören unter anderem höhere Tabaksteuern, Werbeverbote und Gesundheitskampagnen.