GESELLSCHAFT
In Neuseeland droht einem Fischer hohe Geldstrafe
Baku, 16. Juli, AZERTAC
Nur einmal fuhr er raus, jetzt sind 38 Albatrosse tot. Ein Fischer aus Neuseeland hat versäumt, seine Leinen mit bunten Flatterbändern zu versehen. Ihm droht eine Geldstrafe von mehreren Zehntausend Euro.
Insgesamt 38 Albatrosse sind wegen Fahrlässigkeit eines kommerziellen Fischers in Neuseeland bei einer einzigen Ausfahrt seines Kutters auf dem Meer verendet. Der Mann habe nicht wie vorgeschrieben eine Leine mit bunten flatternden Bändern verwendet, mit der Seevögel verscheucht werden, teilte das für Fischerei zuständige Ministerium mit.
Nun kommt ein Verfahren auf den Fischer zu. Im Fall eines Schuldspruchs werde sein Kutter konfisziert und er müsse bis zu 100.000 neuseeländische Dollar - umgerechnet 65.000 Euro -, Strafe zahlen. "Wir nehmen dies nicht auf die leichte Schulter", sagte Minister Steve Halley am Freitag im Rundfunk.
Seevögel versuchen oft, die Köder von Langleinen zu schnappen, bevor die Leinen unter Wasser sinken. Sie verfangen sich dann und ertrinken. Fischer sind deshalb in Neuseeland verpflichtet, die Seevögel zu verscheuchen. Das Ministerium will jetzt zudem Gewichte an den Leinen vorschreiben, damit sie schneller versinken.
15 von 22 Arten vom Aussterben bedroht - Die Stiftung Birdlife schätzt, dass auf den Weltmeeren jedes Jahr 100.000 Albatrosse durch Langleinen verenden. Die Langleinenfischerei sei der Hauptgrund für den Rückgang der Albatros-Populationen, und 15 der 22 Arten seien vom Aussterben bedroht.
Albatrosse verbringen einen großen Teil ihres Lebens auf hoher See in der Luft. Heimisch sind die meisten auf der Südhalbkugel. Immer wieder zieht es einzelne Tiere aber auch in den Norden. So wird beispielsweise seit einiger Zeit immer mal wieder ein Albatros über Helgoland gesichtet. Die Vögel haben eine sehr sparsame Flugtechnik mit der sie problemlos große Distanzen zurücklegen können.
2015 haben Forscher eine Liste der 15 Tierarten mit den geringsten Überlebenschancen veröffentlicht. Darauf zu finden war unter anderem der Amsterdam-Albatros. Er brütet auf den Amsterdam-Inseln im südlichen Indischen Ozean und hat eine Flügelspannweite von drei Metern. Weltweit gibt es noch gut hundert Exemplare der Art. Auch sie verenden jedoch häufig in den Langleinen von Fischern.