WELT
In Südwestchina 13 vermisste Bergleute aus einer Grube gerettet
Baku, 18. Dezember, AZERTAC
Chinas Gruben gelten als immens gefährlich. Jedes Jahr kommen unbestätigten Schätzungen zufolge Tausende Arbeiter ums Leben. Gerade starben fünf Bergleute, als sie zehn Kilometer vom Eingang eines Kohlebergwerks in der Provinz Sichuan entfernt von Wasser eingeschlossen wurden.
Jetzt konnten 13 noch vermisste Kumpel des Shanmushu-Kohlebergwerks in Yibin lebend gefunden werden. Wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, seien sie unter dem Applaus der Rettungskräfte ans Tageslicht gekommen. "Es ist ein Wunder", sagte der Chef des Krisenzentrums, Duan Yijun.
In mehr als 300 Meter Tiefe habe sich einer der vermissten Bergleute in der Nacht den Weg zu den Bergungskräften bahnen können und berichtet, dass die anderen zwölf in Sicherheit seien. Die Rettungskräfte hätten wegen der großen Entfernung zwei Stunden gebraucht, um zu den Vermissten zu gelangen.
Wasser im Tunnel stand hüfthoch - In dem langen Schacht habe es keinen Strom und keine Kommunikationsmöglichkeiten gegeben. Auch sei die Ventilation beschädigt gewesen, sodass es ein Risiko durch Gaslecks gegeben habe.
"Das Wasser im Tunnel stand in einigen Teilen hüfthoch, und es war äußerst schwierig, mit 20 Kilogramm Ausrüstung voranzugehen", sagte Li Shunbin, einer der Retter. Am Ende hätte man auf Klopfzeichen an einem Stahlrohr eine Antwort bekommen, sodass die Vermissten ausfindig gemacht und geborgen werden konnten.
Erst am Vortag waren in einer Grube in der Provinz Guizhou ebenfalls in Südwestchina 14 Bergleute durch einen Gasaustritt ums Leben gekommen. Schlechte Sicherheitsvorkehrungen, mangelnde Aufsicht und Vetternwirtschaft werden häufig als Ursachen für die lebensgefährlichen Mängel in den Minen genannt.