GESELLSCHAFT
In jedem Schminkbeutel verstecken sich veraltete Kosmetika
In jedem Schminkbeutel verstecken sich veraltete Kosmetika. Diese noch zu benutzen, kann für die Haut schwere Folgen haben – unter anderem Hautkrebs. Viele Produkte tragen aber kein Verfallsdatum. Woran erkennt man, dass Make-up abgelaufen ist? Manche Schminkprodukte finden einfach nicht den Weg in den Mülleimer: Die Ersatz-Wimperntusche in der Handtasche, der knallige Lippenstift vom vorletzten Silvester oder die teure, anderthalb Jahre alte Gesichtscreme, die man nur sparsam verwenden will. Tatsächlich haben nahezu alle Kosmetika ein Ablaufdatum – auch wenn auf der Verpackung oft keines angegeben ist. Verwendet man ein Produkt über dessen Haltbarkeit hinaus, kann das auf der Haut unangenehme Irritationen auslösen und sogar Krebs begünstigen.
Ungeöffnet müssen Kosmetika laut Gesetz mindestens 30 Monate haltbar sein. Einmal geöffnet, verkürzt sich diese Haltbarkeit jedoch enorm Dermatologen zufolge halten Kosmetika in der Regel halten nach dem ersten Öffnen nur noch etwa sechs Monate. Grundsätzlich solle man vor allem bei wasserhaltigen Produkten – also etwa Gesichtscreme, Wimperntusche oder flüssigem Eyeliner – aufpassen, da diese besonders schnell verderben.
Ein Grund für das schnelle Verderben von wasserhaltigen Kosmetika sind Keime, die sich an den Händen und in der Luft befinden. Deshalb sollte man die Creme-Tiegel und Make-up-Fläschchen immer geschlossen halten und vor allem nicht die Finger hinein stecken. Die Hauptursache für verdorbenes Make-up sind Bakterien, die sich in den Erzeugnissen ablegen und dort vermehren.
Diese Produkte dann weiter zu benutzen, ist natürlich alles andere als gesund: Einmal auf die Haut aufgetragen, können sie Rötungen, Pickel und Entzündungen bis hin zu eitrigen Pusteln verursachen. Um das zu vermeiden empfiehlt Klee, einen Spatel oder Q-Tip zu benutzen, oder zumindest vor dem Gebrauch gründlich die Hände zu waschen.
Doch Make-up verdirbt nicht nur aufgrund von Keimen. Kosmetika, vor allem solche ohne Wassergehalt, können von Schimmelpilzen befallen werden. Steht beispielsweise ein Puder offen im Bad, kann es unter Umständen durch Wasserdampf aus der Dusche feucht werden und dann zu schimmeln beginnen. Wer dieses Puder dann noch benutzt, riskiert nicht nur Reizungen, sondern im schlimmsten Fall sogar Hautkrebs, warnen Hautärzte. Es ist also außerdem wichtig, trockene Kosmetikprodukte wie Puder oder Lidschatten gut zu verschließen und im besten Fall in einem Schminkbeutel mit Reißverschluss aufzubewahren.
Um sich selbst einen Überblick über alle angebrochenen Utensilien zu verschaffen, empfiehlt Dermatologe Klee, alle Schminksachen und Cremes mit kleinen Datums-Aufklebern zu versehen. So kann man leicht nachvollziehen, wie lange das Produkt schon offen ist – und ob es gegebenenfalls bereits in den Müll gehört.
Grundsätzlich gilt: Das Make-up muss möglichst vor Luft, Licht und Wärme geschützt werden, weil diese Faktoren die Bildung von Bakterien und Schimmel begünstigen und so die Haltbarkeit verkürzen. Wer sein Make-up aber stets kühl, trocken und geschlossen lagert und die Finger aus den Erzeugnissen herauslässt, kann sich einige Zeit an seinen Kosmetika erfreuen.