WELT
Japans Wirtschaft schöpft Hoffnung
Baku, den 31. Mai (AZERTAG). Es ist ein kleiner Hoffnungsschimmer für Japan nach der schweren Katastrophe: Die Industrieproduktion zog im April wieder etwas an, die Arbeitslosenquote stieg nur leicht. Die Rating-Agentur Moody's prüft dennoch eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit des Landes.
Erst der tiefe Fall, jetzt die kleine Erholung: Nach dem Rekord-Rückgang um 15,5 Prozent im März legte die japanische Industrieproduktion im April wieder leicht zu. Das Wirtschaftsministerium in Tokio meldete am Dienstag ein kleines Plus von einem Prozent im Vergleich zum Vormonat. Der Zuwachs fiel damit zwar niedriger aus als von den Analysten erwartet, dennoch schätzten sie die weitere Entwicklung positiv ein.
Die Arbeitslosenquote stieg leicht auf 4,7 Prozent im April - ein Plus von 0,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Allerdings gibt es noch keine Daten für die drei im März am schwersten verwüsteten Regionen. Der private Konsum schrumpfte um drei Prozent. Der Rückgang fiel damit weit geringer aus als erwartet.
Ungeachtet der positiven Entwicklung drohte die Rating-Agentur Moody's mit einer Herabstufung von Japans Kreditwürdigkeit. Sie werde binnen der nächsten drei Monate eine Entscheidung treffen, kündigte Moody's an. Als Grund führte die Agentur an, die schwächelnden Wirtschaftsaussichten und die mangelnde Gegensteuerung durch die Politik könnten den angestrebten Schuldenabbau deutlich erschweren. Japans Bonitätsnote liegt derzeit bei Aa2, das ist die drittbeste von insgesamt 19 Noten.