WELT
Jemen steht am Rande des Bürgerkriegs
Baku, den 25. Mai (AZERTAG). Alle Vermittlungsversuche scheinen gescheitert, die Lage im Jemen eskaliert: In der Hauptstadt Sanaa liefern sich Stammeskrieger und Teile der Armee heftige Gefechte, es gab bereits Dutzende Tote. Präsident Salih riskiert den Bürgerkrieg, um an der Macht zu bleiben.
Die Meldungen und Gerüchte aus dem Jemen überschlagen sich. Stammeskrieger der Hasched-Föderation, die sich von Präsident Ali Abdullah Salih losgesagt haben, sollen am Mittwochvormittag das Gebäude der staatlichen Presseagentur eingenommen haben. Bereits am Dienstag hieß es aus Sanaa, sie hätten das Innenministerium in ihre Gewalt gebracht. Diese Berichte sind unbestätigt. Sicher aber ist, dass in den Kämpfen, die am Dienstag ausbrachen und am Mittwoch weitergingen, mindestens 38 Menschen ums Leben kamen. Der Jemen steht an der Schwelle zum Bürgerkrieg.
Seit mehr als drei Monaten sieht sich der seit 33 Jahren amtierende Präsident Salih einer stetig anschwellenden Rebellion gegenüber. Schon vor Wochen haben Teile der Armee und des diplomatischen Korps die Gefolgschaft gekündigt. Doch Salih hetzte loyale Sicherheitskräfte auf die Demonstranten, Scharfschützen inklusive. Mehrere Vermittlungsversuche scheiterten - zuletzt Anfang dieser Woche.