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Kaffee kann vor Prostatakrebs schützen
Baku, den 18. Mai (AZERTAG). Wer viel Kaffee trinkt, kann sein Prostatakrebs-Risiko offenbar stark senken - das ergab eine Langzeitstudie mit fast 50.000 Männern. Die genaue Ursache des Effekts ist allerdings rätselhaft. Koffein kann es jedenfalls nicht sein.
Meldungen über Lebensmittel, die dieses oder jenes Krankheitsrisiko senken, gibt es nahezu täglich. Selten aber tritt in einer Studie mit einer so großen Teilnehmerzahl ein Effekt so deutlich wie in diesem Fall: US-Mediziner berichten, dass schon eine Tasse Kaffee pro Tag das Prostatakrebsrisiko erheblich senken kann.
Das Team um Lorelei Mucci von der renommierten Harvard School of Public Health in Boston hat die Daten von 47.911 Männern ausgewertet, die zwischen 1986 und 2008 alle vier Jahre unter anderem zu ihrem Kaffeekonsum befragt worden waren. Im Untersuchungszeitraum erkrankten 5035 Probanden an Prostatakrebs, in 642 Fällen hatten sich Metastasen gebildet.
Wer mindestens sechs Tassen Kaffee pro Tag trank, hatte ein im Vergleich zu Nicht-Kaffeetrinkern um fast 20 Prozent geringeres Risiko, an irgendeiner Form von Prostatakrebs zu erkranken. Da diese Krebsart weit verbreitet und nicht allzu oft tödlich ist, dürfte eine beobachtete Wirkung besonders interessant sein: Die Wahrscheinlichkeit für einen aggressiven Prostatakrebs mit gefährlichen Metastasen sank in der Kaffeetrinker-Gruppe sogar um bis zu 60 Prozent. Wer nur eine bis drei Tassen täglich trank, hatte immer noch ein 30 Prozent geringeres Risiko für einen tödlich verlaufenden Krebstyp, schreiben die Wissenschaftler im "Journal of the National Cancer Institute".