WIRTSCHAFT
Kanada genehmigt Ölpipeline durch die Wildnis
Baku, den 19. Juni (AZERTAG). Alle Proteste von Umweltschützern haben nichts genützt: Kanada wird Ölleitungen quer durch unberührtes Land bauen. Allerdings müssen 209 Auflagen eingehalten werden.
Kanadas Regierung hat den Bau der umstrittenen Ölpipeline zwischen dem Bundesstaat Alberta und der Pazifikküste genehmigt. Die Regierung folge damit einem von einer unabhängigen Kommission vorgelegten Gutachten zu dem Projekt, sagte Rohstoffminister Greg Rickford von den Konservativen.
Der Bau der Leitung soll 7,9 Milliarden kanadische Dollar (5,4 Milliarden Euro) kosten. Sie soll 2017 in Betrieb gehen und dann 525.000 Barrel Öl pro Tag über eine Entfernung von 1177 Kilometern transportieren.
Umweltschützer und Ureinwohner sind gegen die Pipeline. Die USA hatten ihre Entscheidung über eine Ölpipeline von Alberta nach Texas erst Mitte April auf Eis gelegt. Die unabhängige kanadische Kommission hatte ihr Gutachten zu dem Pipelineprojekt Northern Gateway im Dezember vorgelegt. Darin heißt es, beim Bau müssten insgesamt 209 Auflagen berücksichtigt werden, die meisten davon zum Schutz der Umwelt.
Angst vor Lecks - Die Pipeline soll durch weitgehend unberührte Natur führen. Umweltschützer sehen Lachse in den Flüssen und Karibus in den Wäldern bedroht, sie warnen unter anderem vor Katastrophen im Fall von Lecks. Gleichzeitig wenden sie sich gegen das Öl, das transportiert werden soll: Sie monieren, dass bei dem aufwendigen Verfahren zu seiner Gewinnung aus Teersand die Umwelt massiv geschädigt wird. Die Opposition kündigte am Dienstag an, sie werde die Genehmigung rückgängig machen, sollte sie die Wahlen im kommenden Jahr gewinnen.