GESELLSCHAFT
Luftverschmutzung in Peking erreicht an diesem Wochenende bedrohliche Spitzenwerte
Baku, 28. November, AZERTAC
Im Winter wird geheizt, nun raubt es Pekings Bewohnern den Atem. Die Luftverschmutzung in der chinesischen Hauptstadt erreicht an diesem Wochenende bedrohliche Spitzenwerte. Die Kohleheizungen befeuern den Klimawandel.
Schlimme Smog-Werte rauben den Pekingern den Atem. Die Behörden riefen am Samstag für die 20 Millionen Einwohner der chinesischen Hauptstadt Alarm aus. Die US-Botschaft warnt auf Twitter vor Feinstaub-Schadstoffwerten der höchsten Kategorie. Die Konzentration des besonders gesundheitsgefährdenden Feinstaubs mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometer liegt aktuell bei 324 Mikrogramm pro Kubikmeter. Das übersteigt das 15-Fache des Grenzwertes der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Trotz Bemühungen der Regierung, die Luft zu reinigen, betrug die Sichtweite am Samstag nur wenige Hundert Meter. Die Menschen wurden aufgefordert, nicht vor die Tür zu gehen. Das chinesische Umweltschutzministerium hat für die nächsten Tage vor gefährlichem Smog in der Großregion Peking, dem westlichen Teil der Provinz Shandong und dem Norden der Provinz Henan gewarnt. Für Dienstag erwartet die Behörde starke Winde aus Norden, die die Verschmutzung zerstreuen.
Als Grund für die neuen Smog-Höchstwerte gaben die Behörden den jahreszeitlich bedingten Ausstoß durch Kohleheizöfen an. Das Ministerium sagte, es habe in mehreren Städten Kontrollteams ausgesandt, um Fabriken auf mögliche illegale Emissionen zu überprüfen.
China hatte angekündigt, durch drastisches Einsparen von Kohle die Smog-Probleme in den Großstädten lösen zu wollen. Das Problem: In Wirklichkeit hat das Land laut neuesten Auswertungen offenbar ein Sechstel mehr Treibhausgase als bekannt ausgestoßen. Einer Studie zufolge kostet die Luftverschmutzung jeden Tag mehr als 4000 Menschen das Leben. 17 Prozent aller Todesfälle lassen sich auf die Luftverschmutzung zurückführen, berichten US-Forscher.
Die Umweltverschmutzung ist eines von Chinas größten Problemen, und beim Smog tritt es besonders deutlich zutage. Weltweit ist China außerdem der größte CO2-Emittent, sein Ausstoß wird in den nächsten zehn Jahren noch weiter ansteigen.
Auf der am Sonntag beginnenden Weltklimakonferenz in Paris erwartet die internationale Gemeinschaft, dass sich das Land für einen erfolgreichen Klimagipfel einsetzen wird. Peking hatte im Juni angekündigt, seine bisherigen Klimaziele für den Gipfel zu erhöhen. Der Ausstoß von Kohlendioxid soll demnach möglichst vor 2030 den Höhepunkt im Land erreichen.