WELT
Menschen können Ehec auf Nahrung übertragen
Baku, den 21. Juni (AZERTAG). Die Ehec-Krise verschärft sich wieder: Labortests haben den Verdacht bestätigt, dass der gefährliche Erreger auch vom Menschen auf Speisen übertragen werden kann. Die meisten Verbraucher essen aber wieder Gurken, Salat und Tomaten.
Der Ehec-Erreger kann vom Menschen auf Nahrungsmittel übertragen werden. Labortests hätten entsprechende Vermutungen bestätigt, teilte das Sozial- und Verbraucherministerium in Wiesbaden mit. Demnach belegen die Untersuchungsergebnisse, dass der gefährliche Ehec-Keim in einem konkreten Fall in Hessen tatsächlich von einer Catering-Mitarbeiterin auf Lebensmittel übertragen worden ist. Dadurch wurden 20 Menschen mit der gefährlichen Variante des Ehec-Erregers angesteckt. Wie genau der Keim auf die Lebensmittel gelangte und ob es ein Hygieneproblem in dem Betrieb gibt, werde nun untersucht, sagte der Sprecher des Kreises Kassel, Harald Kühlborn. Möglich sei, dass ein infizierter Gebrauchsgegenstand des Betriebs eine Rolle spielte.
Die Mitarbeiterin des Partyservices war den Testergebnissen zufolge mit dem lebensbedrohlichen Keim infiziert, als sie Speisen für eine Familienfeier zubereitete. Sie hatte aber noch keine Krankheitssymptome gezeigt. Den Erkenntnissen zufolge übertrug sie den Keim auf mehrere Lebensmittel. Später erkrankte sie an der durch Ehec verursachten Komplikation Hus (hämolytisch-urämisches Syndrom), das nach der Feier auch bei 20 von 65 Gästen nachgewiesen wurde. Bei Hus können unter anderem Nierenschäden und neurologische Störungen auftreten.
Anders als in diesem Fall ist die Zahl der gemeldeten Neuerkrankungen in Deutschland laut Robert Koch-Institut aber seit etwa einer Woche rückläufig. Bis zum Donnerstag wurden demnach 3408 Fälle von Erkrankungen an Ehec oder Hus gemeldet. Aus Nordrhein-Westfalen wurde am Freitag ein weiteres Todesopfer gemeldet, es war der 39. Tote seit dem Ausbruch der Epidemie.
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