GESELLSCHAFT
Menschliche Laute übermitteln Emotionen klarer und schneller als Wörter
Baku, 23. Januar, AZERTAC
Es dauert nur ein Zehntel einer Sekunde, dass unser Gehirn Emotionen in Form von Lautäußerungen (verärgertes Knurren, fröhliches Lachen, trauriges Weinen) erkennt laut einer Studie in der Zeitschrift Biological Psychology.
Die Forscher der McGill Universität konnten aber auch zeigen, dass wir diesen Lautäußerungen mehr Aufmerksamkeit schenken als den über unsere Sprache ausgedrückten Emotionen.
Die Forscher glauben, dass die Präferenz und die Geschwindigkeit, mit der das Gehirn diese Vokalisierungen im Vergleich zur Sprache 'kennzeichnet', an der potentiell entscheidenden Rolle liegt, die die vokalen Geräusche beim menschlichen Überleben gespielt haben.
Um die in gesprochener Sprache ausdrückten Emotionen zu verstehen, sind neuere Systeme des Gehirns nötig, die sich erst mit der menschlichen Sprache entwickelt haben, sagte Studienautor Marc Pell.
In ihrer Studie konzentrierten sich die Wissenschaftler auf den Ausdruck der drei Basisemotionen:
Ärger, Traurigkeit und Freude und spielten ihren Teilnehmer menschliche Lautäußerungen und gesprochene Wörter, Phrasen in zufälliger Reihenfolge vor.
Tatsächlich erkannten die Teilnehmer fröhliche Lautäußerungen (d.h. Gelächter) schneller als vokale Geräusche, die Verärgerung oder Traurigkeit übermittelten.
Interessanterweise riefen verärgerte Lautäußerungen und Sprache größere Gehirnaktivitäten hervor, die auch länger anhielten als die der anderen Emotionen. Dies legt nahe, dass das Gehirn Verärgerung/Wut besondere Aufmerksamkeit zuwendet.
Auch waren ängstliche Personen sensitiver und zeigten eine schnellere Reaktion auf emotionale Stimmen im Allgemeinen als Menschen, die weniger ängstlich waren.