WELT
Mogadischu, die gefährlichste Stadt der Welt
Baku, den 9. April (AZERTAG). In Somalias Hauptstadt kämpfen die vom Westen unterstützten Truppen und Extremisten um jeden Meter. Wer gegen die Scharia verstößt, lebt in Todesangst.
Vier Jahre alt war Farah, da kam der Bürgerkrieg nach Somalia, und die Normalität verschwand. 21 Jahre sind vergangen, und sie ist nie zurückgekehrt. Schon gar nicht nach Mogadischu, Farahs Stadt, zerschossen, vertrocknet, verwachsen. Die Schulen und Krankenhäuser geschlossen, der Müll auf den Straßen manchmal einige Stockwerke hoch.
Eine Architektur des Chaos, Schauplatz eines zähen Krieges zwischen islamistischen Extremisten und immer wieder wechselnden Übergangsregierungen. Der 1992 vom UN-Sicherheitsrat beschlossene Angriff war eine der ersten internationalen Eingriffe aus humanitären Gründen.
Die internationale Gemeinschaft hat die neue Normalität Somalias immer wieder verdrängt – Farah nicht. Er ist in der Hauptstadt aufgewachsen, in der vielleicht gefährlichsten Stadt der Welt. Als die radikalislamische Organisation al-Schabab vor zwei Jahren Mogadischu fast überrannt hätte, investierten vor allem USA und EU in die Verstärkung der inzwischen 9000 Soldaten der Afrikanischen Union im Land und deren Mission Amisom sowie der Regierungstruppen.
10.000 junge Somalier sind laut offiziellen Zahlen in Uganda und Mogadischu zu Soldaten ausgebildet worden. Denn langfristig sollen Männer wie Farah den Kampf gewinnen – zunächst um Mogadischu, dann gegen Piraterie an der Küste.