WELT
Nasa will ins Innere des Jupiter spähen
Baku, den 28. Juli (AZERTAG). Hat der Jupiter einen festen Kern? Um diese Frage zu beantworten, soll die Nasa-Sonde „Juno“ den gigantischen Gasplaneten aus nächster Nähe untersuchen. Ausgestattet ist sie dafür wie ein bewaffneter Panzer, meint die Nasa. Ende kommender Woche ist der Start der Mission geplant.
Eine neue Sonde soll dem größten Planeten des Sonnensystems auf den Zahn fühlen. Dabei soll „Juno“ dem wabernden Gasriesen so nahe kommen wie noch kein fliegendes Observatorium zuvor. Zumindest wenn alles glatt geht, wird das rund 770 Millionen Euro teure Gerät schon bald etwa 5000 Kilometer oberhalb der Jupiter-Wolken seine Bahnen ziehen. Ende der kommenden Woche soll sich „Juno“ dorthin auf den Weg machen - und im Jahr 2016 ankommen.
Dass „Juno“ dem turbulenten Gasplaneten so nahe kommt, ist nicht ohne Risiko: Jupiters Strahlung ist extrem hoch. In unserem Sonnensystem ist nur die Stahlung der Sonne noch brutaler. Eine Titan-Hülle soll die empfindlichen Instrumente der Sonde deswegen so gut wie möglich schützen. „Wir schicken praktisch einen bewaffneten Panzer zu Jupiter“, sagt Scott Bolton. Er ist einer der leitenden Wissenschaftler der Mission.
Die Sonde soll in eine stark elliptische Umlaufbahn einschwenken, die über die Pole des Planeten führt. Die mit Solarenergie betriebene Sonde soll hauptsächlich den Wassergehalt in der von monströsen Stürmen durchgeschüttelten Jupiter-Atmosphäre erkunden und herausfinden, ob der Planet einen festen Kern hat. Außerdem hat sie die Aufgabe, Jupiters Magnetfeld nahe den Polen zu erforschen, wo Polarlichter wabern . 33 Mal soll „Juno“ den Gasriesen umkreisen - und dann kontrolliert abstürzen.