WELT
Nordkorea entschuldigt sich für Erschießung eines südkoreanischen Fischereiministeriums
Baku, 25. September, AZERTAC
Tagelang galt der Mitarbeiter des südkoreanischen Fischereiministeriums als vermisst, nun gibt es die offizielle Bestätigung: Der Mann wurde von nordkoreanischen Soldaten erschossen. Pjöngjang hat sich für die Erschießung nahe der Seegrenze entschuldigt. Angaben der südkoreanischen Regierung zufolge bedauere Nordkorea den Vorfall. Das Nachbarland habe den Mann nach eigenen Angaben im Rahmen der Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus getötet, erklärte der Nationale Sicherheitsberater Südkoreas.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un habe sich in einem Brief an Südkoreas Präsidenten Moon Jae-in gewandt. Darin schreibe er, der Vorfall hätte sich nicht ereignen dürfen. Südkoreanischen Medienberichten zufolge hieß es in Kims Mitteilung zudem, er bedaure sehr, Präsident Moon Jae-in enttäuscht zu haben.
Die Soldaten hatten demnach in der Annahme auf den Mann geschossen, es handele sich um einen Eindringling. Der Vorfall ereignete sich am Dienstag. Der Beamte des Fischereiministeriums war zuvor bei einer Patrouillenfahrt nahe der Seegrenze plötzlich von seinem Schiff verschwunden.
Das südkoreanische Militär hatte am Donnerstag erklärt, nordkoreanische Soldaten hätten den seit einigen Tagen vermissten Ministerialbeamten erschossen. Danach hätten sie seine Leiche verbrannt - vermutlich, um einen Corona-Ausbruch zu verhindern. Es gebe Hinweise darauf, dass der Mann zum Norden habe überlaufen wollen, nachdem er am Montag nahe der umstrittenen Grenze zwischen den beiden Staaten von einem Fischerboot verschwunden sei.