WELT
Nordkorea will Satelliten ins All schießen
Baku, den 16. März (AZERTAG). Das Volk leidet Hunger - das Regime schickt einen Satelliten ins Weltall. Nordkorea hat angekündigt, im kommenden Monat einen Beobachtersatelliten in den Kosmos zu schießen. Der Start des Kwangmyongsong-3 soll anlässlich der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag von Staatsgründer Kim Il Sung zwischen dem 12. und 16. April erfolgen, gab die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Freitag bekannt. Der Geburtstag des in Nordkorea als „ewiger Präsident“ verehrten Diktators, der 1994 gestorben war, fällt auf den 15. April.
Laut einem Sprecher des nordkoreanischen Komitees für Raumfahrttechnologie werde von einer Abschussrampe in der Provinz Nord-Phjongan nahe der Grenze zu China eine Trägerrakete vom Typ Unha-3 ins Weltall geschossen. Die Rakete hat den Satelliten im Gepäck und soll diesen nach Erreichen der Erdumlaufbahn aussetzen.
Mit dem angekündigten Satellitenstart würde Nordkorea gegen Uno-Resolution 1874 vom Juni 2009 verstoßen, die Pjöngjang den Start ballistischer Raketen untersagt. Der nordkoreanische Sprecher versicherte hingegen, sein Land werde den internationalen Bestimmungen, die den Start von Satelliten zu friedlichen Zwecken regeln, Folge leisten. Die Rakete solle in südlicher Richtung abgeschossen werden und werde „keinen Einfluss auf Nachbarländer“ haben.
Uno-Resolution 1874 war die Konsequenz zweier nordkoreanischer Atomtests sowie der ersten beiden Versuche, einen Satelliten ins All zu schießen. Der Start einer mehrstufigen Rakete hatte vor drei Jahren international für scharfe Kritik gesorgt. Aus Sicht der USA und ihrer Verbündeten Südkorea und Japan wollte Pjöngjang damals unter dem Deckmantel eines Satellitenstarts die Technologie für eine militärische Langstreckenrakete erproben.