WIRTSCHAFT
Ölkonzern BP will weltweit 10.000 Stellen streichen
Baku, 9. Juni, AZERTAC
Der Ölkonzern BP will weltweit 10.000 Stellen streichen, das entspricht rund 15 Prozent der 70.000 Mitarbeiter. An welchen Standorten die Jobs wegfallen sollen, gab das Unternehmen zunächst nicht bekannt. Die Stellenkürzungen sollen ausschließlich in der Verwaltung vorgenommen werden. Überproportional betroffen sei dabei die Führungsebene, gab der Konzern bekannt, unter anderem soll ein Drittel der Gruppenleiter gehen.
Zudem sollen leitende Mitarbeiter in diesem Jahr keine Gehaltserhöhungen bekommen, auch die Auszahlung von Boni sei sehr unwahrscheinlich. Die Kürzungen seien Teil eines größeren Plans, um das Unternehmen "integrierter, flacher und kleiner" zu machen, hieß es in der Mitteilung. Anders als der Konkurrent Shell hatte sich BP dennoch dagegen entschieden, die diesjährige Ausschüttung an Aktionäre zu kappen.
BP musste im ersten Quartal dieses Jahres durch den Ölpreisverfall und die gesunkene Nachfrage im Zuge der Coronavirus-Pandemie bereits heftige Gewinneinbußen hinnehmen. Insgesamt wurde die Energieindustrie von den Auswirkungen der Reise- und Produktionsbeschränkungen hart getroffen, auch wegen eines bereits vorhandenen Überangebots. Im April fiel der Ölpreis in den USA zum ersten Mal überhaupt unter null.
Gleichzeitig erklärte das Unternehmen, dass es bis 2050 alle Kohlenstoffdioxid-Emissionen aus seiner Geschäftstätigkeit und dem Öl und Gas, das es an seine Kunden verkauft, eliminieren oder ausgleichen will. "Für mich bestätigen das breitere wirtschaftliche Bild und unsere finanzielle Stellung nur die Notwendigkeit, BP neu zu erfinden'', schrieb der Vorstandsvorsitzende Bernard Looney in einer E-Mail an seine Mitarbeiter.