GESELLSCHAFT
Ozonloch hatte sich weitgehend stabilisiert
Baku, 24. Oktober, AZERTAC
Lange war das Ozonloch aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden - dabei war es die ganze Zeit da und hat nun die zweitgrößte Ausdehnung seit Messbeginn erreicht. Besserungen sind nur langfristig in Sicht.
Das Ozonloch über der Antarktis ist nach jüngsten Daten so groß wie seit neun Jahren nicht mehr. Es sei derzeit um etwa 2,5 Millionen Quadratkilometer größer als zum selben Zeitpunkt 2014, teilte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln mit. Mit einer derzeitigen Fläche von 26 Millionen Quadratkilometern sei es größer als Nordamerika. Das sei der zweitgrößte Wert seit dem Rekord von 2006 mit etwa 27 Millionen Quadratkilometern.
Als mögliche Ursache für die Verschlechterung in diesem Jahr sehen die Forscher veränderte Luftströmungen in der Stratosphäre. Seit Ende August habe sich der polare Wirbel über der Antarktis derart stabilisiert, dass verstärkt Ozon abgebaut werde. Sie vermuten, dass der Klimawandel bei der Entstehung der stabilen Luftströmungen eine Rolle spielen könnte. Dies werde aber gerade weiter erforscht.
Die Ausdehnung des Ozonlochs schwankt während des Jahres. Es erreicht stets um diese Zeit seine größte Fläche und erholt sich anschließend wieder.
Zuletzt hatte sich das Ozonloch weitgehend stabilisiert. Experten waren von einer allmählichen Erholung der Schicht ausgegangen, weil kaum mehr FCKW in die Luft gelangt. Bis der zerstörerische Effekt der Chemikalien gänzlich verschwunden ist, werden jedoch noch Jahre vergehen, bis dahin wird auch die Größe das Ozonlochs weiter schwanken.
Die Ozonschicht in 10 bis 50 Kilometern Höhe schützt uns vor den UV-Strahlen der Sonne. Die inzwischen weitgehend verbotenen, aber sehr langlebigen Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe (FCKW) tragen in dieser Höhe nach wie vor zum Abbau des Ozons bei.