WIRTSCHAFT
Pannenserie beim Autohersteller Chrysler geht weiter
Baku, den 20. Juni (AZERTAG). Die Pannenserie beim Autohersteller Chrysler geht weiter. Die US-Behörden ermitteln nun wegen möglicher Zündschlossprobleme. Insgesamt gehe es um 1,25 Millionen Fahrzeuge, bei denen der Zündschlüssel unvermittelt aus der Fahrtposition springen und so etwa den Airbag deaktivieren könne, erklärte die Verkehrsaufsicht NHTSA am Mittwoch. Es gebe Beschwerden von Autofahrern, denen man jetzt nachgehe.
Die Fiat-Tochter hatte bereits im April Hunderttausende Autos zurückrufen müssen. Betroffen waren etwa 870.000 Geländewagen, bei denen Probleme mit der Bremse befürchtet wurden. Fahrer hatten sich nach Angaben des Unternehmens darüber beschwert, dass das Bremspedal nur schwer zu bedienen sei. Es sei deswegen zu einem Unfall gekommen, bei dem allerdings niemand verletzt wurde.
Das nun aufgetretene Zündschlossproblem bei Chrysler erinnert an die massiven Probleme beim größten US-Autobauer General Motors. Dieser musste in diesem Jahr bereits 20 Millionen Autos zurückrufen, viele davon wegen eines ähnlichen Problems mit dem Zündschloss. In dem Fall musste am Mittwoch die seit Jahresbeginn amtierende GM-Chefin Mary Barra erneut Rede und Antwort stehen.
Abgeordnete wollten bei einer Kongressanhörung in Washington wissen, wie ein gefährlicher Defekt mehr als zehn Jahre lang ignoriert werden konnte. Bei Unfällen mit Kompaktwagen, die bei voller Fahrt ausgingen, starben nach GM-Angaben 13 Menschen. Verbraucherschützer gehen von mehr als 300 Toten aus.
Zwar habe ein GM-Bericht die Verfehlungen einzelner Mitarbeiter aufgeführt, jedoch habe der Bericht nicht geklärt, wer letztlich an der Spitze verantwortlich gewesen sei, sagte die Abgeordnete Diana DeGette. Sie merkte an, dass Barra vor ihrer Berufung zur Konzernchefin die Entwicklungsabteilung geleitet habe und damit auch zuständig für die Fahrzeugsicherheit gewesen sei. Auch wenn Barra selbst nichts gewusst habe, so seien Mitarbeiter informiert gewesen.
Barra beharrte bei ihrem dritten Auftritt vor einem Kongressausschuss darauf, erstmals im Dezember vergangenen Jahres von den Problemen erfahren zu haben. „Das Topmanagement hatte kein Wissen von diesen Dingen.“ Im Januar dieses Jahres übernahm sie den Chefposten. Kurz darauf stieß sie eine Reihe von Rückrufen an, die mittlerweile 20 Millionen Wagen weltweit umfassen und den Opel-Mutterkonzern veranschlagte zwei Milliarden Dollar kosten werden.