GESELLSCHAFT
Pestausbruch verunsichert China
Baku, 30. November, AZERTAC
China hat den vierten Fall einer Pestinfektion innerhalb weniger Wochen gemeldet. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, bestätigten Behörden die Erkrankung eines Mannes in der autonomen Region Innere Mongolei. Der Hirte infizierte sich demnach mit der Beulenpest und wird in einem Krankenhaus behandelt.
Bereits am 16. November war in der nordchinesischen Region ein Mann an der Beulenpest erkrankt. Davor meldeten die Behörden zwei Patienten mit Lungenpest, die ebenfalls aus der Inneren Mongolei stammten, aber in der Hauptstadt Peking behandelt wurden.
In China kommt es immer wieder zu vereinzelten Infektionen mit Pest-Erregern. Von 2009 bis September 2019 erkrankten staatlichen Medien zufolge 27 Menschen an verschiedenen Formen der Pest - zwölf von ihnen starben.
Wie die staatliche Zeitung "Global Times" berichtete, infizierte sich der Mann mit der Beulenpest, nachdem er das Fleisch eines Wildhasen gegessen hatte. Er erhole sich nun wieder. Die Menschen, mit denen er zuvor Kontakt hatte, wurden ebenfalls untersucht, aber inzwischen wieder entlassen.
Menschen sollen sich von wilden Tieren fernhalten - Die Behörden ergreifen nun Maßnahmen, mit denen eine weitere Ausbreitung verhindert werden soll. Auf einer Fläche von 133 Quadratkilometern sprühten Hubschrauber in der Inneren Mongolei Rattengift. Das Bakterium Yersinia pestis kann unter anderem von Ratten über Flöhe auf Menschen übertragen werden.
Chinesische Gesundheitsexperten sagten, die Pest könne kontrolliert werden, wenn sich Menschen von wilden Tieren fernhalten würden, die das Bakterium in sich tragen könnten. Es wurden zudem Fortbildungen für medizinische Arbeiter in den betroffenen Regionen angeboten.
Nach Auskunft der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es in verschiedenen Ländern immer wieder Pestfälle. Von 2010 bis 2015 zählte die Organisation 3248 Erkrankte weltweit, 584 davon starben. Einen großen Ausbruch gab es 2017 in Madagaskar mit mehreren Tausend bestätigten Fällen, mehr als 200 Menschen starben.