WELT
Proxima Centauri b: Forscher entdecken erdähnlichen Planeten
Baku, 25. August, AZERTAC
Astronomen haben den erdnächsten Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt. Das berichtet ein Wissenschaftler-Team im Fachblatt "Nature" - darunter auch Forscher vom Max-Planck-Institut in Heidelberg.
Die neue Entdeckung sorgt für große Aufregung unter den Wissenschaftler, weil auf dem bisher unbekannten Planeten mit fester Oberfläche theoretisch Leben möglich sein könnte. Die Bedingungen dafür sind aber ungünstig.
Nach jahrelangen Messungen sind sich die Astronomen sicher, dass sie einen sogenannten Exoplaneten entdeckt haben. Der kreist um den nächsten Nachbarstern unserer Sonne, den Proxima Centauri. Bisher sind schon 3.500 solcher Exoplaneten bekannt, aber keiner ist uns so nahe wie der neu entdeckte Planet. Allerdings beträgt sein Abstand immer noch vier Lichtjahre.
Das Spannende an dem neuen Fund: Auf dem Planeten sollen Temperaturen herrschen, bei denen flüssiges Wasser möglich sein könnte. Ob es dort tatsächlich Wasser gibt, ist aber offen. Außerdem wissen die Forscher nicht, ob der Planet, der eine feste Oberfläche hat, auch wie die Erde eine Atmosphäre und ein schützendes Magnetfeld besitzt. Nur so könnte sich dort Leben entwickeln. Denn Proxima Centauri bombardiert seinen Begleiter mit hochenergetischen Teilchen und mit Röntgenstrahlung. Außerdem wendet der Planet seinem Stern vermutlich immer dieselbe Seite zu - dann wäre die eine Hälfte backofenheiß, die andere eisig kalt.
Astrophysiker sind von dem Fund dennoch begeistert: Denn Proxima Centauri zählt zu den roten Zwergen, das ist der häufigste Sternentyp. Daher rechnen viele Forscher damit, um diese Sterne bald noch mehr erdähnliche Planeten zu entdecken - vielleicht finden sich auf einem von ihnen irgendwann tatsächlich Spuren von Leben.