GESELLSCHAFT
Psychologische Schmerzbewältigung ist Teil der multimodalen Schmerztherapie
Baku, 24. Dezember, AZERTAG
Wer unter chronischen Rücken- oder Kopfschmerzen leidet, nimmt zur Linderung oft nur Tabletten. Die Pillen allein reichen aber nicht immer aus: Psychotherapeutische Schmerzbewältigung, bei der sich Patienten gezielt entspannen lernen, soll eine effektive Ergänzung sein.
Chronischen Schmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität von Betroffenen enorm. Schmerztabletten sind aber nur ein Teil der Behandlung. Eine gute Ergänzung dazu ist die psychotherapeutische Schmerzbewältigung. Darauf weisen Psychologen hin.
Die psychologische Schmerzbewältigung ist Teil der multimodalen Schmerztherapie und besteht aus mehreren Elementen. Zuerst spricht man mit den Patienten über Auslöser oder Verstärker für Schmerzen, wie Stress und Anspannung. Anschließend versuchen Patient und Therapeut gemeinsam, verschiedene Bewältigungsstrategien zu finden - etwa Bewegung oder Entspannungstechniken.
Die Patienten führen ein Schmerztagebuch, in dem sie ihre alltäglichen Aktivitäten im Zusammenhang mit der Schmerzintensität dokumentieren. Das Ziel: Betroffene sollen Auslöser für verstärkte Schmerzen erkennen und bewältigen. Um mit Schmerz besser umgehen zu können, helfen gezielte Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung oder Fantasiereisen. Aber auch Bewegung sei ein wichtiger Faktor. Dadurch lenkt der Patient seine Aufmerksamkeit weg vom Schmerz hin zu anderen Dingen.
Ob Kopfschmerzen oder Rückenschmerzen: Die psychologische Schmerzbewältigung kann bei nahezu allen Schmerzerkrankungen eingesetzt werden. Je nach Grunderkrankung, Bewältigungsstil und seelischen Begleiterkrankungen werden die einzelnen Elemente an die speziellen Bedürfnisse des einzelnen Patienten angepasst, erklären Experten.
Multimodale Schmerztherapien mit psychologischer Schmerzbewältigung gibt es ambulant, teilstationär und stationär in Kliniken und Schmerzzentren. Auch Psychotherapeuten mit Zusatzausbildung zum Schmerzpsychotherapeuten bieten sie an.